Im Januar 2024 gab es in der Welt der Pferde zahlreiche wichtige Entwicklungen, Ereignisse und Neuigkeiten, die die Aufmerksamkeit von Reitern und Pferdebesitzern auf sich zogen. Wir haben einmal die relevantesten Informationen für Dich zusammen gefasst.
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Große Änderungen ab 2024 im Reitsport
Ab dem 1. Januar 2024 ist die überarbeitete Leistungsprüfungsordnung (LPO) im Turniersport in Kraft getreten. Über einen Zeitraum von zwei Jahren wurde das Regelwerk von Experten intensiv überarbeitet und entsprechend angepasst.
Unter anderem wird die Klasse E nun ausschließlich in der LPO geregelt, und die Unterscheidung zwischen „offenen“ und „geschlossenen“ Prüfungen entfällt. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Tierwohl, mit klaren Vorgaben für Pferdekontrollen und unsportlichem Verhalten. Junge Pferde unterliegen jetzt Beschränkungen bei Turnierteilnahmen.
Auch in den anderen Disziplinen gibt es Änderungen. Beispielsweise orientieren sich im Springreiten die Neuerungen an niederländischen und österreichischen Standards und bieten mehr Flexibilität und erlauben geführte Parcoursbegehungen. In der Dressur gibt es eine neue Dressurreiterprüfung Klasse S auf Kandare und die Einführung des gemischten Richtverfahrens. Die Vielseitigkeit sieht die Abschaffung der „Großen Vielseitigkeitsprüfung“ (GVL) vor und die Einführung der Unterscheidung in L* und L**-Vielseitigkeitsprüfungen.
Welche wichtigen Änderungen es im Bereich des Fahrens und des Voltigierens gibt, kannst Du hier nachlesen.
Große GOT Petition
Die Debatte um die neue Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) bleibt weiterhin aktuell, da zahlreiche Tierhalter seit ihrer Einführung im November 2022 mit einem Preisschock konfrontiert sind. Die FN hat gemeinsam mit 58 Pferdezucht- und Pferdesportverbänden sowie der Vereinigung Deutscher Tierhalter (VDTH) eine Online-Unterschriftenaktion gestartet, um auf die Probleme hinzuweisen und eine Überarbeitung der GOT zu fordern. Die Petition lief bis zum 30. Januar 2024 und wird nun an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir übergeben.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Petition nicht gegen die Tierärzte gerichtet ist, sondern fairere Entlohnung und eine Überprüfung der starken Gebührenerhöhungen anstrebt. Gleichzeitig hat die VDTH eine separate Petition beim Petitionsausschuss des Bundestags eingereicht, die bis zum 5. Februar läuft. Die Forderungen beinhalten eine Überprüfung der Gebührensätze, die Anerkennung von Pferden als landwirtschaftliche Nutztiere, die Abschaffung der Hausbesuchsgebühr und die Wiederherstellung bezahlbarer Tierarztkosten.
Hobby Horsing gewinnt weiter an Beliebtheit
Das Interesse rund um das Hobby Horsing nimmt nicht ab. Hobby Horsing ist eine spielerischen Heranführung von pferdebegeisterten Kindern an das Thema Pferd, die derzeit auch viele Erwachsene anspricht.
Hobby Horsing ermöglicht Vereinen und Betrieben, Kindern ein Angebot zu machen, wenn keine Schulpferde verfügbar sind oder es keinen Platz in Reitstunden gibt. Es dient als Einführung zum Pferdesport und hilft, Kinder in Bewegung zu bringen sowie ihre Begeisterung für Pferde zu fördern.
Die FN hat aufgrund der Nachfrage Hobby Horsing in die Wettbewerbsordnung (WBO) aufgenommen, um Konzepte und Wettbewerbe für Hobby Horsing zu schaffen. Dies ermöglicht es Vereinen und Betrieben, Wettbewerbe zu integrieren und bietet den Teilnehmern automatische Versicherung.
Ob Hobby Horsing auch in die Ausbildungs-Prüfungs-Ordnung (APO) aufgenommen wird, steht noch zur Diskussion, aber die FN betrachtet es als Chance, Kinder an Vereine und Betriebe zu binden, ohne die Absicht, es als Ersatz für das Reiten anzusehen.
Quellen: Pferd-aktuell, FN, FN