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Mönchspfeffer fürs Pferd – Abhilfe bei Rosseproblemen, Liebeslust und Cushing

von Michelle Breitenfeld
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Besonders während der Rosse spielen Stuten, Hengste und Wallache mit Hengstallüren hormonell verrückt. Das macht es den Pferdeliebhabern nicht immer einfach, denn dominante und widerspenstige Verhaltensweisen auf Seiten der Vierbeiner erschweren den Umgang. Mönchspfeffer fürs Pferd kann helfen, die Hormone zu regulieren und die Tiere zu beruhigen.

Was ist Mönchspfeffer fürs Pferd?

Der Mönchspfeffer (Vitex agnus castus) zählt zu den Pflanzenarten, die Einfluss auf den Hormonhaushalt haben können. Der im westlichen Asien und im Mittelmeerraum anzutreffende Strauch trägt seinen Namen aus diesem Grund: In den Klöstern des Mittelalters wurde Mönchspfeffer zur Eindämmung des Geschlechtstriebes überwiegend von Mönchen eingenommen, weshalb die Heilpflanze auch Keuschbaum oder Keuschlamm genannt wird. Die hormonelle Wirkung zeigte sich aber nicht nur beim Menschen, sondern insbesondere auch bei Pferden. Um die maßlose Liebeslust der feurigen Stuten, Hengste und Wallache während der Paarungszeit zu zügeln, mischen Pferdehalter den Mönchspfeffer in einer bestimmten Dosierung dem Futter bei. 

Wann mit Mönchspfeffer füttern beim (Cushing) Pferd?

Das Pferd sollte keine gesundheitlichen Erkrankungen haben (zum Beispiel Zysten in der Gebärmutter oder den Eierstöcken). Erst nach einer tierärztlichen Untersuchung sollten Pferdehalter nach den Empfehlungen des Tierarztes Mönchspfeffer einsetzen.

Mönchspfeffer fürs Pferd – Fütterung. Wann ist Mönchspfeffer eine Hilfe bei Cushing?

Die regulative Wirkung hat Vorteile für den Umgang mit Stuten, die während der Rosse Probleme haben und ein widerspenstiges Verhalten an den Tag legen. Auch der übermäßigen Hengstigkeit wird durch die Gabe des Mönchspfeffers ebenso Rechnung getragen. Was der Reduzierung des Geschlechtstriebes dienlich ist, zeigt aber auch bei anderen Hormonstörungen positive Wirkung. Pferde, die von der Hormonstörung mit dem Namen Equine Cushing Syndrom betroffen sind und deshalb auch Cushing Pferde genannt werden, können ebenso gesundheitlich profitieren. 

Symptome wie beispielsweise Fellveränderungen, Huf-, Herz- und Kreislaufprobleme, Mauke, Muskelschwund, Gewichtsverlust und Lethargie, die durch einen Tumor in der Hirnanhangdrüse entstehen, können mit Mönchspfeffer eine Linderung erfahren. Da Mönchspfeffer ähnlich wie der körpereigene Botenstoff Dopamin wirkt, ist der Stoff beispielsweise auch in anderen Präparaten für Cushing Pferde enthalten.

Welche Wirkung hat Mönchspfeffer beim Pferd?

Mönchspfeffer reguliert den Hormonhaushalt der Pferde.

Wirkung und Nebenwirkungen von Mönchspfeffer fürs Pferd

Auf Stuten, Hengste und Wallache wirkt Mönchspfeffer beruhigend. Die heilende Pflanze punktet zudem mit noch anderen positiven Nebenwirkungen. Zu verdanken ist das den sekundären Pflanzenstoffen wie Flavonoiden, Diterpenen und Iridoidglykosiden (Agnusid und Aucubin). Flavonoide wirken antioxidativ. Aucubin hingegen ist bekannt für eine reizlindernde, antibiotische und entzündungshemmende Wirkung

1. Mönchspfeffer für Stuten mit Rosseproblemen

In der Regel dauert eine Rosse fünf bis sieben Tage. Es gibt aber Stuten, die Rosseprobleme haben und sich in dem Zustand der sogenannten Dauerrosse befinden. Dies bedeutet sowohl für das Pferd als auch für den Pferdebesitzer eine stressige Zeit. Um beiden Teilen das Leben zu erleichtern, kommt der Mönchspfeffer zum Einsatz. 

Der Zyklus einer Stute verläuft in zwei Phasen, wobei es sich bei der Phase Östrus – der Follikelphase – um die eigentliche Rosse handelt. In dieser Zeit kann der Zyklus durch äußere Faktoren (exogene Faktoren) wie beispielsweise Tageslichtdauer, Temperatur und Futter oder durch im Körper der Stute beeinflussende Faktoren (endogene Faktoren) wie zum Beispiel Alter, Tumor oder Allgemeinerkrankungen gestört werden. Art und Herkunft der Rosseprobleme sollten zunächst von einem Tierarzt abgeklärt werden. Erst in Absprache mit diesem kann eine Behandlung mit Mönchspfeffer in Betracht gezogen werden. Sind Erkrankungen auszuschließen, hilft der Mönchspfeffer, den Hormonhaushalt der Stute zu regulieren

2. Mönchspfeffer für dominante Hengste oder hengstige Wallache

Hengste oder hengstige Wallache können ebenso wie Stuten während der Rosse gefährlich werden. Denn spielen die Hormone verrückt, verhalten sich die Tiere triebgesteuert und über die Maßen dominant. Sekundäre Pflanzenstoffe des Mönchspfeffers, wie Diterpene, haben durch die Anbindung von Dopamin-Rezeptoren eine ähnliche Wirkung wie Dopamin selbst: Sie hemmen die Ausschüttung des Hormons Prolaktin und verhindern eine zu hohe Produktion, die bei Hengsten aggressiven Verhaltensweisen führen kann. Mönchspfeffer hilft dabei die Prolaktinkonzentration im Blut zu regulieren.

3. Mönchspfeffer für Pferde mit Equinem Cushing Syndrom

Bei dem Equinem Cushing Syndrom (ECS, PPID) wird das aus der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) stammende adrenocorticotrope Hormon (ACTH) über produziert. Dies führt beim Pferd zu vermehrten Stressreaktionen, wobei sich der sonst positive Effekt von Cortisol umdreht. Da Mönchspfeffer durch die sekundären Pflanzenstoffe der Diterpene genau die Rezeptoren bindet, die die Erkrankung vermitteln, kann das einen unterstützenden und positiven Einfluss auf die ACTH-Werte haben. Aus diesem Grund findet sich Mönchspfeffer in bestimmten Ergänzungsmitteln für Pferde mit Equinem Cushing Syndrom.

Wie viel Mönchspfeffer dem Pferd geben? Wie lange Mönchspfeffer dem Pferd geben?

Großpferde bekommen zwischen fünf und 17 Gramm pro Tag. Kleinpferde und Ponys die Hälfte davon. Während der Trächtigkeit und nach der Bedeckung einer Stute ist die Gabe zu beenden.

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Dosierung / Fütterungsempfehlung

Je nach Beschwerdebild und Symptomen sollte zuerst ein Tierarzt hinzugezogen werden, um die Dosierung zu bestimmen. Im Grundsatz gilt fünf bis 15 Gramm pro Tag Mönchspfeffer als richtige Dosierung. Kleinpferde und Ponys bekommen die Hälfte. Tragende Stuten dürfen Mönchspfeffer hingegen nicht bekommen. Auch nach der Bedeckung ist die Gabe abzusetzen. Auch vor einem Turnier sollte gemäß den Regeln zur Medikamenten- und Anti-Doping-Kontrolle mindestens 48 Stunden vorher kein Mönchspfeffer verabreicht werden.
mönchspfeffer kann als zusatz gefüttert werden

Je nach Beschwerdebild und Symptomen wird die Dosierung in Absprache mit einem Tierarzt bestimmt. Damit sich die Wirkung dieses Zusatzes entfalten kann, sollten Pferde dieses über einen Zeitraum von mehreren Wochen gefüttert bekommen.

Wie schnell wirkt Mönchspfeffer?

Die Wirkung zeigt sich über eine Dauer von mehreren Wochen.

1. Wie schnell wirkt Mönchspfeffer?

Damit sich die Wirkung von Mönchspfeffer gänzlich entfalten kann, sollten Pferde den Pflanzenstoff über einen Zeitraum von mehreren Wochen bekommen.

2. In welchen Varianten gibt es Mönchspfeffer zu kaufen?

Wer Mönchspfeffer kaufen will, hat die Wahl zwischen verschiedenen Varianten. Das heilende Mittel gibt es als

  • Kräuterpellets
  • Gemahlenes Produkt oder flüssig
  • Globuli
  • Tropfen
  • Tabletten

3. Gibt es Alternativen?

Es gibt Alternativen, deren Wirkung jedoch nicht wissenschaftlich belegt ist. Besonders auf dem Gebiet der Homöopathie findet man Präparate, die Hypophysenextrakt enthalten.

4. Langzeitanwendung von Mönchspfeffer beim Pferd – Ist eine Dauergabe unbedenklich?

Die Langzeitanwendung von Mönchspfeffer beim Pferd ist ein häufig diskutiertes Thema, da die Nutzung bei einigen Indikationen, wie dem Equinen Cushing-Syndrom, eine dauerhafte Gabe erfordern kann. Generell gilt Mönchspfeffer als gut verträglich, jedoch ist eine Absprache mit einem Tierarzt essenziell, um mögliche negative Effekte rechtzeitig zu erkennen.

Wichtige Aspekte bei der Dauergabe sind das regelmäßige Monitoring des Gesundheitszustands des Pferdes und die Beobachtung möglicher Veränderungen. In seltenen Fällen kann es bei Langzeiteinsatz zu Resistenzbildungen oder nachlassender Wirksamkeit kommen, da der Organismus des Pferdes sich an die Wirkstoffe gewöhnt. Daher empfehlen Experten gelegentliche Pausen von etwa vier bis sechs Wochen, um dem Körper Gelegenheit zu geben, die Hormonregulierung eigenständig zu stabilisieren. Besonders bei sensiblen Pferden oder solchen mit bestehenden Vorerkrankungen sollte der Einsatz von Mönchspfeffer individuell abgestimmt werden.

Mönchspfeffer und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Ergänzungsfuttermitteln oder Medikamenten

Während Mönchspfeffer für sich genommen eine natürliche Alternative darstellt, ist es wichtig, mögliche Wechselwirkungen mit anderen Ergänzungsfuttermitteln oder Medikamenten zu berücksichtigen. Dies gilt insbesondere, wenn das Pferd bereits Präparate erhält, die auf den Hormonhaushalt wirken.

Bekannte Wechselwirkungen können beispielsweise bei Präparaten auftreten, die die Hypophyse direkt beeinflussen, wie Pergolid, das häufig bei Pferden mit Cushing-Syndrom eingesetzt wird. Hier kann eine Kombination die Wirkung des Medikaments entweder verstärken oder abschwächen. Auch bei der gleichzeitigen Gabe von Kräutermischungen ist Vorsicht geboten, da diese zusätzliche hormonregulierende oder beruhigende Wirkstoffe enthalten können, die unvorhersehbare Effekte hervorrufen.

In jedem Fall sollte die Kombination mit anderen Präparaten oder Medikamenten nur nach Rücksprache mit einem Tierarzt erfolgen. Eine individuelle Anpassung der Dosierungen reduziert das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen und gewährleistet die Sicherheit des Pferdes.

Erfahrungen mit der Anwendung von Mönchspfeffer bei Pferden – Was sagen Pferdebesitzer?

Die Anwendung von Mönchspfeffer findet unter Pferdebesitzern zunehmend Anklang, besonders bei hormonell bedingten Problemen. Viele erfahrene Pferdehalter berichten von positiven Effekten, insbesondere bei Stuten mit intensiven Rosseproblemen oder älteren Pferden mit Cushing-Syndrom.

Laut Erfahrungsberichten zeigen sich bei regelmäßiger Anwendung oft schnelle Verbesserungen, wie eine stabilere Psyche, weniger aggressive oder unruhige Verhaltensweisen und bei Stuten ein insgesamt angenehmerer Zyklus. Pferdehalter betonen jedoch auch die Bedeutung der richtigen Dosierung und die Geduld, da die Wirkung in einigen Fällen erst nach mehreren Wochen spürbar wurde.

Ein häufiger Kritikpunkt ist die Qualität unterschiedlicher Produkte auf dem Markt. Viele Pferdebesitzer ziehen es vor, auf hochwertige Präparate aus seriösen Quellen zurückzugreifen, um Schwankungen in der Wirksamkeit zu vermeiden. Einige berichten zudem von der positiven Wirkung in Kombination mit tierärztlich verordneten Therapien.

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