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Kolik beim Pferd – Symptome, Notfalltipps & Behandlung

von Michelle Breitenfeld
5 Kommentare

Anzeige: Eine Kolik beim Pferd löst schnell Panik aus und als Pferdebesitzer weißt du, dass im Ernstfall jede Minute zählt. Denn unbehandelt kann eine Kolik lebensgefährlich werden und eine Operation oft unvermeidbar machen. In diesem Artikel erfährst du, wie du typische Kolikanzeichen frühzeitig erkennst, welche Sofortmaßnahmen du ergreifen solltest und wie du dich mit einer passenden Pferde-OP- und Kolikversicherung von der Uelzener Versicherung finanziell absichern kannst, damit dein Pferd im Ernstfall optimal geschützt ist.

Kolik: Krankheitssteckbrief

Was ist eine Kolik beim Pferd?

Eine Kolik beim Pferd ist keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Sammelbegriff für unterschiedliche Arten von Bauchschmerzen und Verdauungsstörungen. Sie entstehen durch Erkrankungen oder Probleme im Magen-Darm-Trakt und können Pferde jeden Alters und jeder Rasse treffen. Besonders häufig sind sogenannte Darmkoliken. Diese können ganz unterschiedliche Ursachen haben und variieren in ihrer Schwere. Koliken sind deshalb so gefährlich, weil sie schnell zu lebensbedrohlichen Situationen führen können – etwa durch Darmverschlüsse oder schwere Entzündungen. Welche Arten von Koliken es gibt und woran du sie erkennst, erfährst du im weiteren Verlauf des Artikels.

Erste Hilfe bei Kolik – So handelst du im Notfall richtig

Wenn dein Pferd erste Anzeichen einer Kolik zeigt, zählt jede Minute. Jetzt heißt es: Ruhe bewahren und zügig handeln. Kontaktiere umgehend den Tierarzt – je schneller dieser eintrifft und Maßnahmen ergreifen kann, desto besser sind die Chancen für dein Pferd.

Bis der Tierarzt vor Ort ist, solltest du folgende Schritte beachten:

  • Kontrolliere regelmäßig die Vitalwerte deines Pferdes, diese Werte sind im Normbereich:

    • Puls: 28 bis 40 Schläge pro Minute

    • Atmung: 8 bis 16 Atemzüge pro Minute

    • Temperatur: 37,5 bis 38,2 °C

  • Halte dein Pferd in Bewegung:
    Führe dein Pferd im ruhigen Schritt oder lasse es an der Longe Schritt gehen. Bewegung regt die Darmtätigkeit an und hält den Kreislauf stabil.

  • Futter und Wasser entfernen:
    Dein Pferd sollte während einer Kolik weder fressen noch trinken, bis der Tierarzt dies ausdrücklich erlaubt.

  • Wälzen und Hinlegen kontrollieren:
    Kurzes Hinlegen oder Wälzen ist grundsätzlich erlaubt – motiviere dein Pferd jedoch sanft wieder zum Aufstehen. Zwar verursacht das Wälzen nicht zwingend eine Darmverschlingung, es kann aber ein Zeichen starker Schmerzen sein.

  • Beobachte Kot- und Harnabsatz:
    Achte darauf, ob und wie dein Pferd Kot und Urin absetzt. Diese Informationen sind für den Tierarzt wichtig.

WICHTIG: Wenn du keinen eigenen Pferdeanhänger besitzt, versuche schnellstmöglich einen zu organisieren, da eventuell ein Transport in eine Klinik erforderlich sein kann.

Was tun bei Kolik beim Pferd?

Bei einer Kolik beim Pferd solltest du sofort einen Tierarzt rufen, dein Pferd ruhig führen und regelmäßig seine Vitalwerte kontrollieren, bis professionelle Hilfe eintrifft.

Typische Symptome einer Kolik beim Pferd erkennen

Kolik-Symptome beim Pferd können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Manche Pferde zeigen bereits bei geringen Schmerzen deutliche Anzeichen, andere wiederum leiden still und zeigen kaum Auffälligkeiten. Deshalb ist es wichtig, dass du dein Pferd gut kennst und jede noch so kleine Verhaltensänderung aufmerksam beobachtest.

Die häufigsten und deutlichsten Anzeichen für eine Kolik sind:

  • Unruhe und Nervosität (ständiges Scharren, häufiges Umdrehen zum Bauch)
  • Starkes Schwitzen, Atemprobleme oder Kreislaufbeschwerden
  • Tritte gegen den Bauch (dein Pferd tritt mit dem Hinterbein gezielt gegen den Bauch)
  • Häufiges Wälzen (oft verbunden mit deutlichen Schmerzen)
  • Verkrampfung und Anspannung der Bauchmuskulatur
  • Verweigerung von Futter und Wasseraufnahme
  • Geweitete, aufgerissene Augen und ein trockenes Maul
  • Ungewöhnliche Körperhaltung (z. B. Hinsetzen auf den Hintern oder Liegen auf dem Rücken)
  • Erhöhter Puls (mehr als 40 Schläge pro Minute)
  • Gerötete Schleimhäute (im Maul, um die Augen oder an den Nüstern)
  • Häufiges Flehmen (Hochziehen der Oberlippe)

Achtung: Wenn die Symptome plötzlich nachlassen oder scheinbar ganz verschwinden, ist das nicht zwingend ein gutes Zeichen. Oft treten in solchen Fällen schwerwiegende Komplikationen auf. Warte deshalb nicht ab, sondern bringe dein Pferd so schnell wie möglich in eine Tierklinik.

Kolik Pferd

Ein liegendes Pferd kann harmlos wirken – doch häufiges Liegen, Unruhe oder Wälzen können Anzeichen einer Kolik sein. In solchen Momenten ist schnelles Handeln gefragt: Bei Verdacht sollte immer ein Tierarzt hinzugezogen werden.

Warum darf sich ein Pferd bei einer Kolik nicht hinlegen?

Ein Pferd darf sich bei einer Kolik zwar kurz hinlegen, sollte aber nicht länger liegen bleiben, da langes Liegen ein Zeichen starker Schmerzen und zunehmender Kreislaufprobleme sein kann.

Wann ist eine Kolik beim Pferd lebensbedrohlich?

Eine Kolik beim Pferd ist immer ernst zu nehmen, doch nicht jede Kolik ist gleich lebensbedrohlich. Entscheidend ist, ob es sich um eine leichte oder eine schwere Form handelt. Während sich leichte Koliken meist durch milde Symptome äußern und sich durch Bewegung oder leichte Maßnahmen bessern, zeichnen sich lebensbedrohliche Fälle dadurch aus, dass sie sich rasch verschlechtern oder über mehrere Stunden nicht bessern.

Kritisch wird es, wenn eine Kolik mit einer massiven Störung der Darmfunktion einhergeht – beispielsweise bei einem Darmverschluss oder einer Darmverschlingung. In diesem Fall kommt es zu einer starken Minderdurchblutung des Darms, wodurch Darmteile absterben können. Die Folge sind lebensgefährliche Komplikationen, etwa eine Darmperforation oder eine Bauchfellentzündung.

Ein klares Warnsignal für eine schwere Kolik ist, wenn sich die Schmerzen trotz erster Hilfe nicht verringern oder dein Pferd zunehmend apathisch wird und in den Kreislaufkollaps zu rutschen droht. In solchen Fällen sind innere Organe oft schon akut gefährdet, da Giftstoffe nicht mehr abtransportiert werden können.

Wenn du bemerkst, dass dein Pferd nicht mehr auf Ansprache reagiert, immer schwächer wird oder sich sein Zustand rapide verschlechtert, steht es bereits kurz vor einem lebensbedrohlichen Schockzustand. In diesen Situationen hilft nur eine sofortige Behandlung durch den Tierarzt und meistens auch eine Notoperation, um das Leben deines Pferdes zu retten. Eine solche Operation ist leider sehr teuer – daher lohnt es sich, über eine OP- und Kolikversicherung, wie beispielsweise von der Uelzener Versicherung nachzudenken. Mehr Infos dazu erhältst du im weiteren Verlauf des Textes.

Ursachen von Koliken beim Pferd – Das sind die häufigsten Auslöser

Koliken beim Pferd können viele Ursachen haben – häufig steckt jedoch ein Problem im Verdauungstrakt dahinter. Da Pferde einen besonders sensiblen Verdauungsapparat haben, reagieren sie empfindlich auf Fehler in Haltung, Fütterung oder Pflege. Manche Tiere sind anfälliger als andere, weshalb du dein Pferd gut kennen solltest, um Risiken rechtzeitig zu erkennen und vorzubeugen.

Zu den häufigsten Auslösern zählen Fütterungsfehler, beispielsweise plötzliche Futterumstellungen, zu große Kraftfuttermengen oder blähende Futtermittel wie frisches Gras oder Getreide. Besonders riskant ist zudem eine zu geringe Wasseraufnahme, da dadurch Verstopfungen und ernsthafte Koliken entstehen können – häufig im Winter, wenn Pferde weniger trinken.

Auch Bewegungsmangel spielt eine große Rolle. Pferde sind Bewegungstiere, und mangelnde Bewegung verlangsamt die Darmfunktion erheblich, was wiederum Verdauungsprobleme begünstigt. Ähnlich wirken sich Stresssituationen aus: Neue Stallumgebungen, Transporte, neue Artgenossen oder ungewohnte Belastungen können Koliken hervorrufen, da Stress das Verdauungssystem aus dem Gleichgewicht bringt.

Weitere häufige Ursachen sind:

  • Fütterungsfehler (z. B. falsche Mengen, blähende Futtermittel, plötzliche Futterwechsel)

  • Unzureichende Wasseraufnahme (führt häufig zu Verstopfungskoliken)

  • Parasitenbefall (Würmer verursachen chronische Darmreizungen)

  • Stresssituationen (Stallwechsel, Turniere, Transporte, neue Herdenmitglieder)

  • Anatomische Probleme (z. B. Darmverlagerungen oder Darmverschlingungen)

  • Hygienemängel bei der Fütterung (verunreinigtes oder verdorbenes Futter)

In vielen Fällen lässt sich das Kolikrisiko durch artgerechte Haltung, kontrollierte Fütterung und regelmäßige Bewegung deutlich reduzieren.

Was löst eine Kolik aus?

Eine Kolik beim Pferd wird meistens durch Fütterungsfehler, Bewegungsmangel, Stress, Parasitenbefall oder Probleme wie Darmverschlingungen und Darmverschlüsse ausgelöst.

Arten von Koliken beim Pferd

Koliken lassen sich beim Pferd in verschiedene Arten unterteilen, die sich durch unterschiedliche Ursachen und Symptome unterscheiden.

Verstopfung im Dickdarm

Eine häufig auftretende Kolikart ist die Dickdarmverstopfung. Sie entsteht meistens durch Fehler bei der Fütterung oder Haltung – zum Beispiel, wenn dein Pferd zu wenig Heu frisst oder zu wenig Wasser trinkt. Der Darminhalt wird dadurch zu fest und kann nicht mehr ausgeschieden werden. Eine Dickdarmverstopfung ist oft schmerzhaft, lässt sich aber meist gut behandeln, wenn sie rechtzeitig erkannt wird.

Verstopfung im Dünndarm

Dünndarmverstopfungen entstehen oft durch ungünstige Futtermittel wie Rasenschnitt oder durch Parasiten wie Spulwürmer, die den Darm blockieren. Da der Dünndarm deutlich enger als der Dickdarm ist, kann eine solche Verstopfung schnell kritisch werden. Häufig ist ein operativer Eingriff nötig, um das Pferd zu retten.

Krampfkolik

Bei einer Krampfkolik leidet dein Pferd unter starken, krampfartigen Schmerzen, die oft in Wellen auftreten. Ursachen sind meist Stress, schlecht gekautes oder ungeeignetes Futter, aber auch Parasiten. Im Anfangsstadium beruhigt sich die Kolik manchmal von allein, ansonsten muss der Tierarzt mit Medikamenten helfen, die Krämpfe zu lösen.

Gaskolik

Diese Form entsteht durch eine vermehrte Gasbildung im Darm, oft ausgelöst durch blähendes oder verdorbenes Futter. Typisch für eine Gaskolik ist ein stark aufgeblähter Bauchumfang sowie häufiges Absetzen von Gasen. Die Darmwand wird durch das Gas extrem gedehnt, was starke Schmerzen verursacht und das Risiko einer Darmverschlingung erhöht.

Sandkolik

Eine Sandkolik tritt auf, wenn Pferde regelmäßig Sand aufnehmen – etwa beim Fressen auf sandigen Weiden oder Böden. Der Sand sammelt sich im Darm und führt langfristig zu Reizungen oder Verdrehungen des Darms. Hier ist in der Regel eine Operation unumgänglich.

Darmverschlingung

Bei einer Darmverschlingung verdrehen sich Darmteile infolge übermäßiger Gasansammlungen oder Darmüberladung. Dadurch werden einzelne Abschnitte abgeschnürt und nicht mehr durchblutet. Dies stellt einen akuten Notfall dar, der ohne sofortige Operation lebensbedrohlich ist.

Darmverschluss

Beim Darmverschluss blockiert oder verkrampft die Darmmuskulatur und der Darminhalt kann nicht mehr weitertransportiert werden. Dadurch kommt es schnell zur Darmlähmung. Früh erkannt, ist diese Kolikform oft gut behandelbar – in fortgeschrittenen Fällen kann jedoch auch hier ein operativer Eingriff nötig sein.

Magenüberladung

Diese Kolikform entsteht, wenn dein Pferd zu viel gärendes oder stark quellendes Futter gefressen hat. Der überfüllte Magen kann sich nicht entleeren und drückt stark auf das Zwerchfell. Dein Pferd kann sich nicht übergeben, weshalb es schnell zu Atemproblemen und Kreislaufbelastungen kommen kann. Eine Magenüberladung ist lebensgefährlich und erfordert sofortige tierärztliche Hilfe.

Behandlung einer Kolik beim Pferd durch den Tierarzt

Sobald du erste Kolikanzeichen bei deinem Pferd feststellst, solltest du umgehend einen Tierarzt rufen. Denn je schneller die Behandlung beginnt, desto besser sind die Heilungschancen. Bis der Tierarzt eintrifft, halte dein Pferd in Bewegung und beobachte es genau.

Meist startet der Tierarzt die Behandlung mit der Gabe von krampflösenden und schmerzstillenden Medikamenten, die per Injektion verabreicht werden. Da Koliken häufig durch Darmkrämpfe verursacht werden, führt diese erste Maßnahme oft schnell zu einer Verbesserung der Beschwerden.

Sollte dein Pferd nicht auf die Medikamente ansprechen, heißt es leider: Ab auf den Hänger in die Pferdeklinik. Aus diesem Grund solltest du bei Verdacht auf Kolik zusehen, dass du im schlimmsten Fall einen Pferdeanhänger organisieren kannst oder bereits vor Ort hast. Hier können weitere umfassende Maßnahmen eingeleitet werden. Leider kann es aber sein, dass Pferde auch auf diese nicht ansprechen. In dem Fall muss die Kolik operativ behandelt werden.

Da solche Eingriffe schnell sehr teuer werden, solltest du vorsorglich über eine OP- oder Kolikversicherung, wie die von der Uelzener Versicherung, nachdenken. Mehr dazu und welche Versicherung wir von ehorses empfehlen, erfährst du im nächsten Absatz.

Was kostet eine Kolik OP beim Pferd?

Eine Kolik-Operation beim Pferd kann schnell zwischen 5.000 und 10.000 Euro kosten – doch natürlich möchtest du deinem geliebten Pferd im Ernstfall die bestmögliche Behandlung ermöglichen. Falls du für solche Fälle finanziell abgesichert sein möchtest, empfehlen wir dir den Abschluss einer Pferde-OP- oder Kolik-Versicherung der Uelzener Versicherung. So bist du bestens vorbereitet, falls dein Pferd einmal schnelle medizinische Hilfe benötigt.

Absicherung im Ernstfall: OP- und Kolik-Versicherung für dein Pferd

Wenn dein Pferde eine Kolik erleidet, ist nicht nur die Sorge groß – auch die finanziellen Folgen können erheblich sein. Denn eine lebensrettende Operation kostet schnell mehrere tausend Euro, in manchen Fällen sogar bis zu 10.000 Euro und mehr. Natürlich möchtest du deinem geliebten Pferd die bestmögliche Behandlung ermöglichen, ohne dabei in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.

Wir von ehorses empfehlen dir daher die Pferde-OP- und Kolik-Versicherung der Uelzener Versicherung ausdrücklich und legen dir diesen Schutz ans Herz. So musst du dir im Ernstfall keine Sorgen um die hohen Behandlungskosten machen und kannst dich voll und ganz auf die Genesung deines Pferdes konzentrieren.

Deine Vorteile auf einen Blick:

  • Die Kolik-Versicherung bekommst du bereits ab 25,70€ pro Monat.
  • Sie übernimmt sofort die Kosten – egal, ob die Behandlung im Heimatstall oder in der Tierklinik erfolgt.
  • Die Pferde-OP-Versicherung deckt alle chirurgischen Eingriffe inklusive Vor- und Nachbehandlung (3 Tage vor und bis zu 17 Tage danach) ab.
  • 100% Kostenübernahme der versicherten Leistungen.
  • Zusätzliche Bausteine wie Krankenversicherung oder Reha sind individuell buchbar.

Wir empfehlen dir die Pferde-OP- und Kolik-Versicherung der Uelzener Versicherung ausdrücklich – denn mit diesem Schutz bist du im Ernstfall finanziell abgesichert und kannst jederzeit im Sinne deines Pferdes handeln.

Kolik beim Pferd: Heilungsverlauf: Wann ist das Pferd wieder gesund?

Nachdem der Tierarzt die Kolik erfolgreich behandelt und deinem Pferd schmerzstillende und krampflösende Medikamente verabreicht hat, sollten die Symptome relativ schnell nachlassen. In der Regel normalisiert sich die Darmtätigkeit innerhalb einiger Stunden bis weniger Tage vollständig. Doch wann dein Pferd tatsächlich wieder völlig gesund ist, hängt von mehreren Faktoren ab: der Schwere der Kolik, der Ursache und dem allgemeinen Zustand deines Pferdes.

Grundsätzlich gilt: Wenn sich dein Pferd rasch entspannt, wieder Kot absetzt und normalen Appetit zeigt, kannst du davon ausgehen, dass es sich auf dem Weg der Besserung befindet. Trotzdem solltest du in den Tagen nach der Kolik dein Pferd aufmerksam beobachten und regelmäßig die Vitalwerte kontrollieren.

Fütterung nach der Kolik

Die Fütterung nach einer Kolik sollte besonders behutsam erfolgen. Besprich die genaue Vorgehensweise unbedingt mit deinem Tierarzt, denn jedes Pferd reagiert individuell. In den ersten Tagen nach einer Kolik ist eine schonende Fütterung empfehlenswert: gutes Heu in kleinen Mengen über den Tag verteilt sowie eine vorsichtige Wiederaufnahme des Kraftfutters – idealerweise auf mindestens drei Portionen täglich verteilt.

Achte auf hochwertige Futtermittel und vermeide stark kohlenhydrat- oder eiweißhaltige Mischungen, da diese die Verdauung belasten können. Mash oder die Zugabe von Flohsamen können helfen, die Darmfunktion wieder sanft zu stabilisieren. Falls dein Pferd auf Stroh steht und dieses vermehrt frisst, solltest du auf eine andere Einstreu, etwa Holzpellets, umsteigen, um erneute Verdauungsprobleme zu verhindern.

Training und Bewegung nach der Kolik

War die Kolik nur leicht ausgeprägt und konnte zuhause behandelt werden, darf dein Pferd nach Rücksprache mit dem Tierarzt bereits nach ein bis zwei Tagen wieder bewegt werden. Beginne mit leichten Schritteinheiten und steigere das Training schrittweise über mehrere Tage. Insgesamt solltest du deinem Pferd mindestens zwei bis drei Tage zur langsamen Eingewöhnung geben, bevor du zu gewohnter Belastung zurückkehrst.

In der Erholungsphase solltest du konsequent auf Leckerlis verzichten, um den sensiblen Verdauungstrakt deines Pferdes nicht erneut zu reizen. Insbesondere ältere Pferde benötigen nach einer Kolik hochwertiges Heu und schonende Bewegung. Wenn du diese Maßnahmen beachtest und dein Pferd weiterhin aufmerksam beobachtest, stehen die Chancen auf eine schnelle und nachhaltige Erholung sehr gut.

Kolik beim Pferd

 Bei Verdacht auf Kolik muss in jedem Fall ein Tierarzt hinzugezogen werden. Zeigen die ersten Maßnahmen vor Ort keine Wirkung, entscheidet er nach einer gründlichen Untersuchung, ob eine Verlegung in die Klinik notwendig ist – oft kann eine Operation dann lebensrettend sein.

Kann ein Pferd eine Kolik überleben?

Ja, ein Pferd kann eine Kolik durchaus überleben, insbesondere wenn die Symptome rechtzeitig erkannt und schnell tierärztlich behandelt werden – bei frühzeitiger Behandlung stehen die Heilungschancen in der Regel sogar gut. In schweren Fällen kann jedoch eine Operation notwendig sein, um das Leben des Pferdes zu retten.

Kolik beim Pferd vorbeugen – Die besten Tipps zur Prävention

Damit dein Pferd möglichst gesund bleibt, solltest du Koliken frühzeitig vorbeugen. Dazu zählt vor allem eine angepasste und artgerechte Fütterung. Gib deinem Pferd immer ausreichend gutes Heu und frisches Trinkwasser – beides sollte rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Kontrolliere regelmäßig das Futter auf Qualität, denn Schimmel und Verunreinigungen können Verdauungsstörungen und somit Koliken auslösen.

Auch bei Futterumstellungen ist Vorsicht geboten: Besonders ältere oder gestresste Pferde reagieren sensibel. Neue Futtermittel solltest du daher über mehrere Tage hinweg schrittweise einführen, um die Verdauung deines Pferdes nicht zu überfordern. Gerade im Frühjahr ist ein langsames und sorgfältiges Anweiden wichtig.

Eine gute Möglichkeit zur Prävention sind regelmäßige Zahnkontrollen sowie Kotproben zur rechtzeitigen Entwurmung. Denn Parasiten und Zahnprobleme können langfristig Verdauungsprobleme verursachen.

Weiterhin kannst du einer Kolik durch eine pferdegerechte Haltung vorbeugen. Viel Bewegung und täglicher Auslauf sorgen für eine gesunde Darmtätigkeit. Eine natürliche Herdenhaltung reduziert Stress und hilft deinem Pferd, entspannt und ausgeglichen zu bleiben.

Zusammengefasst die wichtigsten Tipps, um Koliken vorzubeugen:

  1. Futterumstellungen langsam durchführen (über mindestens 4-5 Tage schrittweise umstellen).
  2. Häufig kleine Mahlzeiten füttern – idealerweise zuerst Heu, danach Kraftfutter.
  3. Sorge für ausreichend Auslauf und Bewegung, möglichst in der Herde.
  4. Langsames Anweiden im Frühjahr (vermeide schnelles Umstellen auf frisches Gras).
  5. Feuchtes Raufutter und stets frisches Trinkwasser anbieten (Heu ggf. wässern).
  6. Kontrolliere dein Pferd und vermeide Zugang zu Fallobst, da dies zu Fehlgärungen führen kann.
  7. Sorge für einen geregelten Tagesablauf – Pferde lieben Routine und reagieren empfindlich auf häufige Änderungen.
  8. Reduziere Stress, indem du dein Pferd möglichst naturnah hältst, in Herdenhaltung mit ausreichend hochwertigem Heu und genügend Bewegung.

Fazit: Kolik beim Pferd

Eine Kolik gehört zu den häufigsten, aber auch zu den gefährlichsten Gesundheitsproblemen beim Pferd. Umso wichtiger ist es, dass du mit einfachen Maßnahmen rechtzeitig vorbeugst: Achte stets auf eine gute Futterqualität, langsame Futterumstellungen und stelle deinem Pferd jederzeit ausreichend Heu und frisches Trinkwasser zur Verfügung. Regelmäßige Zahnkontrollen und Kotproben helfen zusätzlich, Verdauungsproblemen vorzubeugen.

Eine naturnahe Haltung mit viel Bewegung, täglichem Auslauf und stabilen sozialen Strukturen reduziert zudem Stress und fördert die Darmgesundheit deines Pferdes entscheidend. Trotz aller Vorsorge lässt sich eine Kolik jedoch nie vollständig ausschließen – und wenn es dann doch einmal ernst wird, können die Behandlungskosten schnell mehrere tausend Euro betragen.

Aus diesem Grund empfehlen wir dir die Pferde-OP- und Kolikversicherung der Uelzener Versicherung. Mit ihr bist du finanziell abgesichert und kannst im Ernstfall schnell handeln – für das Wohl deines Pferdes und für deine eigene Sicherheit.

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5 Kommentare

Cathi 28. November 2016 - 21:50

Hi Kerstin,
ein wichtiges Thema, das noch viel mehr Beachtung finden sollte. Darüber haben wir auch schon geschrieben und noch ein paar zusätzliche Tipps gefunden, vielleicht magst du ja mal reingucken:
http://horsediaries.de/2016/07/meine-tipps-zur-vermeidung-von-koliken/

Viele Grüße vom horsediaries Team

Antworten
Nathalie 29. November 2016 - 10:45

Mein altes Pony (35 Jahre) bekommt gerne bei Wetterumschwung, bei West/ Ost Stürmen Kolik. Er bekommt an diesen Tagen ca. 2 Stunden nach der abendlichen Heufütterung (an diesen Abenden bekommt er dann bewusst wenig Heu – er soll sich nicht voll fressen) Mash mit viel Wasser, etwas Leinöl und Fencheltee. Beim ersten Anzeichen einer Kolik bekommt er Colosan. Ich hab mit dem Tierarzt abgestimmt dass wir es in seinem Fall auch prophylaktisch geben, mit dem Mash.

Antworten
Thomas 19. Februar 2017 - 14:42

Die acht Punkte sind sicher wichtig und richtig. Punkt 3 bedarf einer Präzisierung. Es herrscht die weit verbreitete Meinung, Gruppenhaltung sei für alle Pferde das Beste. Gerade im Winterhalbjahr, wo viele Weiden geschlossen werden, herrscht oft ein Gedränge vor den zentralen Futterraufen, die möglichst noch zeitgesteuert und/ oder mit Heunetz-Fressverzögerung betrieben werden. Es zeigt nun wie gut die Gruppe harmoniert. Wie Stuten, Fohlen und Wallache zusammen passen. Die Rangordnung, in der Weidezeit von untergeordneter Bedeutung, wird sich akzentuieren und Futterneid, Stress und Rangeleien zum vorherrschenden Erscheinungsbild. Es zeigt sich erst jetzt wie gut das Fütterungskonzept, das Raumangebot an die Zahl und Zusammensetzung der Pferde angepasst ist. Rangniedere können nicht mehr genügend lang zum Futter kommen und magern ab. Kolik Erkrankung ist dann nur noch eine Frage der Zeit, besonders wenn aus Verzweiflung zum Kompensieren Unmengen von Stroh gefressen werden. Dazu kommt noch, dass stressbedingt die Pferde in einen Überlebens-Modus wechseln, so dass sie hastig grosse Mengen in sich hineinfressen und als Jo-Jo-Effekt im Frühling sehr schnell wieder dick werden.

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