Ranch Riding ist eine faszinierende und anspruchsvolle Disziplin des Westernreitens, die die Vielseitigkeit und Rittigkeit von Pferd und Reiter in den Mittelpunkt stellt. Sie kombiniert klassische Reittechniken mit praktischen Anforderungen, die ein Ranchpferd im Alltag erfüllen muss. Ursprünglich aus der Arbeit auf Ranches im Westen der USA entstanden, hat sich Ranch Riding mittlerweile zu einer etablierten Wettkampfdisziplin entwickelt, die weltweit in verschiedenen Turnieren ausgetragen wird. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Grundlagen, Bewertungskriterien, Trainingstipps und vieles mehr, um einen umfassenden Überblick über diese spannende Disziplin zu geben.
Ursprung und Geschichte von Ranch Riding
Ranch Riding hat seine Wurzeln in den praktischen Anforderungen des Ranchlebens im Westen der USA, wo Pferde eine zentrale Rolle bei der Arbeit mit Vieh spielten. Ursprünglich wurden Ranchpferde vor allem für Aufgaben wie das Herdentraining, das Überwinden von Hindernissen und das schnelle Manövrieren durch unterschiedliche Geländearten genutzt. Die Reitweise, die heute als Ranch Riding bekannt ist, spiegelt diese Vielseitigkeit und Arbeitsfähigkeit wider.
In den 1990er Jahren begannen Reiter und Züchter, diese praktischen Fähigkeiten in Wettbewerben zu messen, was schließlich zur Entstehung der Disziplin Ranch Riding führte. Die American Quarter Horse Association (AQHA) führte Ranch Riding offiziell als Wettbewerbsklasse ein, um die Vielseitigkeit und Rittigkeit von Ranchpferden unter Wettkampfbedingungen zu fördern. Seitdem hat sich Ranch Riding zu einer der beliebtesten Disziplinen im Westernreiten entwickelt, sowohl in den USA als auch weltweit, und wird heute in vielen internationalen Turnieren angeboten.
Unterschiede zwischen Ranch Riding und anderen Western-Disziplinen
Ranch Riding hebt sich deutlich von anderen Western-Disziplinen ab, da es nicht nur auf die Ästhetik und Show-Elemente fokussiert ist, sondern vor allem die Natürlichkeit, Vielseitigkeit und Arbeitsbereitschaft des Pferdes in den Vordergrund stellt. Während einige Disziplinen stark auf spektakuläre, dramatische Manöver ausgerichtet sind, bleibt Ranch Riding immer eng mit den Anforderungen des Arbeitsalltags eines Ranchpferdes verbunden. Diese Disziplin ist darauf ausgelegt, die echten Fähigkeiten eines Pferdes zu zeigen, die auch im täglichen Ranchbetrieb gefragt sind.
Wichtige Unterschiede zu anderen Disziplinen:
- Western Pleasure: Western Pleasure ist darauf ausgelegt, das Pferd in einem ruhigen, gleichmäßigen Tempo mit niedriger Kopfhaltung und sanften Übergängen zu zeigen. Der Fokus liegt hier auf einer eleganten und entspannten Bewegung des Pferdes. Im Gegensatz dazu fordert Ranch Riding aktivere, raumgreifendere Bewegungen. Hier ist das Pferd gefordert, dynamischer zu sein, ohne dabei die natürlichen Bewegungsabläufe zu verlieren.
- Reining: Reining ist bekannt für spektakuläre Manöver wie Spins, Sliding Stops und schnelle Wendungen. Diese Elemente sind hochgradig technisch und betonen die Präzision und Schnelligkeit. Ranch Riding hingegen verlangt von den Pferden eine weniger dramatische, aber dennoch präzise Ausführung der Aufgaben. Der Fokus liegt auf natürlichen Bewegungsabläufen und einer fließenden Durchführung, ohne dass die dramatischen Manöver von Reining im Vordergrund stehen.
- Trail: Beide Disziplinen fordern die Bewältigung von Hindernissen, die in der Praxis für Ranchpferde typisch sind. Im Trail geht es häufig um die Überwindung von verschiedenen Hindernissen wie Toren oder Stangen, wobei die Genauigkeit und das Tempo im Vordergrund stehen. Ranch Riding hingegen betont nicht nur die Hindernisbewältigung, sondern auch die flüssigen Übergänge zwischen den Gangarten und die Variabilität in den Bewegungen des Pferdes. Die Übungen in Ranch Riding sind darauf ausgelegt, die Vielseitigkeit und die Arbeitsbereitschaft eines Pferdes in verschiedenen Situationen zu zeigen.
Generell vermittelt Ranch Riding das Bild eines leistungsfähigen Arbeitspferdes, das sich flüssig und mit Leichtigkeit bewegt, dabei aber die nötige Präzision und den Arbeitswillen zeigt. Es geht nicht nur um die ästhetische Ausführung der Aufgaben, sondern auch um die Fähigkeit des Pferdes, effizient und mit der nötigen Ausdauer in unterschiedlichen Arbeitssituationen zu agieren.
Ausrüstung und Tack für Ranch Riding
Die richtige Ausrüstung spielt eine entscheidende Rolle im Ranch Riding, da sie sowohl den Komfort des Pferdes als auch die Effektivität der Hilfegebung beeinflusst. Typisch für diese Disziplin ist ein funktionaler Western-Sattel, der speziell für lange Arbeitstage im Sattel konzipiert ist. Ranch Riding-Sättel sind oft schwerer und robuster als beispielsweise Reining-Sättel, bieten aber eine große Sitzfläche und stabilen Halt. Zudem ist ein Horn vorhanden, das in der Praxis für das Arbeiten mit Rindern genutzt werden kann.
Bei der Zäumung sind einfache, gut sitzende Gebisse oder auch gebisslose Varianten erlaubt. Besonders beliebt sind Western-Kandaren mit langen Shanks oder gebrochene Trensen (Snaffle Bits), die eine feine Kommunikation ermöglichen. Wichtig ist, dass das Pferd auf minimale Hilfen reagiert und die Zäumung weder zu scharf noch unpassend ist.
Das restliche Tack, wie Zügel, Sattelgurte und Pads, sollte bequem und funktional sein. Leder- oder Mecate-Zügel werden häufig bevorzugt, da sie einen guten Griff bieten. Das Sattelpad muss ausreichend Polsterung haben, um den Rücken des Pferdes zu schützen.

Für das Western Trail Reiten ist die richtige Ausrüstung unerlässlich.
Tipps für Einsteiger im Ranch Riding
Der Einstieg in Ranch Riding kann für viele Reiter eine spannende, aber auch herausfordernde Erfahrung sein. Die Disziplin erfordert ein gutes Fundament an Reitkenntnissen und ein Pferd, das sowohl in den klassischen Gangarten als auch bei Hindernisbewältigungen zuverlässig ist. Mit der richtigen Vorbereitung und einigen gezielten Tipps gelingt der Einstieg jedoch problemlos.
Wichtige Tipps für Anfänger:
- Grundausbildung sichern: Eine solide Grundausbildung des Pferdes ist unerlässlich. Das Pferd sollte eine stabile Durchlässigkeit und ein gutes Verständnis für die Hilfen des Reiters haben. Zudem ist ein korrekter Sitz des Reiters von entscheidender Bedeutung, da dieser für eine präzise Kommunikation zwischen Mensch und Tier sorgt.
- Pattern genau studieren: Ranch Riding basiert auf der Ausführung festgelegter Muster, die von den Reitern genau befolgt werden müssen. Je besser ein Reiter das Pattern kennt und die einzelnen Elemente der Aufgabe beherrscht, desto sicherer und routinierter wird die Ausführung. Ein gründliches Studium der Muster hilft, Fehler zu vermeiden und das Vertrauen in die eigene Leistung zu stärken.
- Freie Bewegungen fördern: Ein Ranchpferd sollte in der Lage sein, sich energisch vorwärtszubewegen, ohne dass es sich gehemmt fühlt. Die Bewegungen sollten fließend und natürlich wirken, was durch gezielte Übungen im Training erreicht werden kann. Das Pferd sollte lernen, mit Leichtigkeit in allen Gangarten zu gehen und sich nicht durch unnötige Hektik oder Spannung beeinflussen zu lassen.
- An Turnierabläufe gewöhnen: Training unter realen
Turnierbedingungen ist ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit sowohl des Pferdes als auch des Reiters zu erhöhen. Durch das Üben unter Turnierbedingungen kann sich das Pferd besser an die Umgebung und die Anforderungen gewöhnen. Zudem hilft es dem Reiter, sich an den Ablauf von Wettbewerben zu gewöhnen und eventuelle Nervosität zu überwinden.
Mit einer konsequenten Vorbereitung und einem systematischen Training wird der Einstieg in Ranch Riding nicht nur problemlos gelingen, sondern auch Freude bereiten. Wer sich Zeit nimmt, die Disziplin richtig zu erlernen, wird bald die Vielseitigkeit und Schönheit von Ranch Riding schätzen und die Herausforderung genießen, in dieser Disziplin erfolgreich zu sein.
Psychologie und Harmonie zwischen Reiter und Pferd
Ein erfolgreiches Ranch Riding-Pferd zeichnet sich durch Ruhe, Aufmerksamkeit und feine Reaktionen aus. Diese Eigenschaften lassen sich nur durch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Pferd und Reiter entwickeln. Im Gegensatz zu anderen Western-Disziplinen, bei denen präzise Manöver und hohe Geschwindigkeit im Vordergrund stehen, geht es beim Ranch Riding darum, das Pferd möglichst natürlich, entspannt und taktrein durch die Pattern zu reiten.
Hier kommt die mentale Einstellung des Reiters ins Spiel: Ein hektischer oder gestresster Reiter überträgt seine Unsicherheit auf das Pferd, was zu Verspannungen und fehlerhaften Bewegungsabläufen führt. Wer hingegen ruhig, konzentriert und einfühlsam reitet, ermöglicht dem Pferd, sich frei zu bewegen und natürliche Gänge zu zeigen.
Auch das Training sollte immer auf einer positiven Verstärkung basieren. Pferde, die mit Druck oder Strafen ausgebildet werden, verlieren oft ihre Freude an der Arbeit. Geduld, Konsequenz und eine klare, faire Kommunikation führen langfristig zu einem harmonischen Miteinander.
Welche Pferde sind zum Ranch Riding geeignet?
Zum Ranch Riding eignen sich vor allem ruhige, nervenstarke und wendige Pferderassen wie das American Quarter Horse, Paint Horse. Auch robuste Mustangs oder vielseitige Morgan Horses können sich gut für diese Reitweise eignen.
Passende Pferderassen für Ranch Riding
Nicht jedes Pferd eignet sich gleichermaßen für Ranch Riding. Die idealen Pferde für diese Disziplin zeichnen sich durch ruhiges Temperament, Wendigkeit und Ausdauer aus.
Die am häufigsten vertretene Rasse im Ranch Riding ist das American Quarter Horse. Diese Pferde wurden speziell für die Arbeit auf Ranches gezüchtet und verfügen über die nötige Athletik, Intelligenz und Rittigkeit. Ihr ausgeprägtes „Cow Sense“ ermöglicht es ihnen, feine Signale des Reiters schnell zu verstehen und eigenständig zu agieren.
Auch American Paint Horses und Appaloosas sind sehr beliebt, da sie ähnliche Eigenschaften wie das Quarter Horse mitbringen. Ihre Vielseitigkeit und Trittsicherheit machen sie ideale Partner für Ranch Riding-Wettbewerbe.
Andere Rassen wie Mustangs, Morgan Horses oder Criollos können sich ebenfalls gut eignen, sofern sie die erforderlichen Eigenschaften mitbringen. Wichtig ist letztlich weniger die Rasse als vielmehr das individuelle Gebäude, die Lernbereitschaft und die Gangqualität des Pferdes.
Häufige Fehler im Ranch Riding und wie man sie vermeidet
Auch erfahrene Reiter machen im Ranch Riding häufig vermeidbare Fehler. Diese Fehler können die Gesamtbewertung beeinträchtigen und sind oft das Resultat ungenauen Trainings oder mangelnder Aufmerksamkeit auf Details. Die Disziplin verlangt hohe Präzision und eine harmonische Zusammenarbeit zwischen Reiter und Pferd, weshalb es entscheidend ist, aus Fehlern zu lernen und kontinuierlich an der Technik zu feilen.
Häufige Fehler und ihre Lösungen:
- Unsaubere Gangarten: Zu wenig Vorwärtsenergie oder Taktfehler, wie beispielsweise ein unsauberer Schritt oder ein ungleichmäßiger Trab, können die Bewertung erheblich beeinträchtigen. Um diesen Fehler zu vermeiden, sollte gezielt auf das Training der Gangarten geachtet werden. Dabei helfen lange, lockere Trab- und Galoppübungen, die das Pferd anregen, mit mehr Energie vorwärtszugehen, ohne die Balance zu verlieren.
- Stockende Übergänge: Ruckartige oder stockende Gangartwechsel sind ebenfalls häufige Fehler, die die Gesamtbewertung negativ beeinflussen. Um stockende Übergänge zu vermeiden, sollte der Reiter an der feinen Hilfengebung und an der Losgelassenheit des Pferdes arbeiten. Übungen, bei denen das Pferd zwischen den Gangarten wechselt, ohne dass es zu abrupten Bewegungen kommt, können hierbei sehr hilfreich sein.
- Übermäßige Spannung: Ein verkrampftes Pferd wirkt unnatürlich und hindert den Reiter daran, harmonisch mit ihm zu arbeiten. Übermäßige Spannung tritt häufig auf, wenn das Pferd in den Übungen unsicher wird oder zu viel Druck von den Hilfen bekommt. Um dies zu vermeiden, sollte regelmäßig Gelassenheitstraining durchgeführt werden. Abwechslung im Training, wie das Einbauen von Bodenarbeit oder das Lösen von Verspannungen im Schritt, kann ebenfalls helfen, die Entspannung des Pferdes zu fördern.
- Unkorrekte Linienführung: Unpräzise Linienführungen oder falsche Distanzen zu Hindernissen führen zu Punktabzügen und beeinträchtigen die Gesamtvorstellung. Das Üben mit Markierungen auf dem Boden oder das Reiten von definierten Pfaden kann helfen, das visuelle Verständnis des Reiters für die korrekte Position zu schärfen.
Durch regelmäßiges Training und bewusste Fehlerkorrektur wird die Vorstellung auf Turnieren routinierter und fehlerfreier. Ein klarer Trainingsplan, der auf die Verbesserung der oben genannten Punkte abzielt, sorgt nicht nur für eine höhere Punktzahl, sondern auch für eine entspannte und selbstbewusste Darbietung im Wettkampf. Besonders wichtig ist es, nicht nur die Technik zu üben, sondern auch die mentale Vorbereitung von Pferd und Reiter zu berücksichtigen, um in stressigen Turniermomenten ruhig und konzentriert zu bleiben.
Ranch Riding Pattern – Übungen und Ablauf
In Ranch Riding Turnieren werden standardisierte Patterns geritten, die verschiedene Elemente kombinieren, um die Vielseitigkeit und Rittigkeit des Pferdes zu testen. Diese Patterns simulieren typische Aufgaben, die ein Ranchpferd im täglichen Einsatz erledigen könnte, und fordern sowohl den Gehorsam als auch die Ausdauer des Pferdes heraus.
Ein Ranch Riding Pattern kann folgende Elemente enthalten:
- Unterschiedliche Gangarten: In einem Ranch Riding Pattern werden häufig alle Grundgangarten (Schritt, Trab und Galopp) in verschiedenen Tempi geritten. Dabei kann auch ein “Extended Trot” (verlängerter Trab) oder ein “Extended Lope” (verlängerter Galopp) gefordert sein, um die Ausdruckskraft und Raumgreifigkeit des Pferdes zu bewerten.
- Richtungswechsel: Richtungswechsel sind ein wichtiger Bestandteil eines Ranch Riding Patterns. Diese können in Form von einfachen Wendungen oder auch komplexeren Spin-ähnlichen Bewegungen erfolgen. Sie testen die Wendigkeit des Pferdes und dessen Fähigkeit, rasch auf die Hilfen des Reiters zu reagieren.
- Hindernisse: Häufig müssen die Pferde auch praktische Aufgaben wie das Überqueren von Stangen, das Durchreiten eines Tores oder das Rückwärtsrichten bewältigen. Diese Hindernisse simulieren Alltagssituationen, die ein Ranchpferd in seiner Arbeit auf einer Ranch begegnen könnte.
- Stops und Übergänge: Präzise Stopps und fließende Übergänge zwischen den Gangarten sind ebenfalls essenziell. Ein Ranchpferd sollte in der Lage sein, ohne Verzögerung oder hektische Bewegungen in den Stand zu gehen. Zudem sollte es ebenso weich in die verschiedenen Gangarten wechseln.
Die flüssige, mühelose Ausführung des Patterns ist entscheidend für eine hohe Wertung. Es ist wichtig, dass der Reiter sein Pferd nicht nur technisch korrekt durch die Aufgaben führt. Auch eine harmonische und stressfreie Ausführung ist essenziell. Das Ziel ist es, dass das Pferd die Aufgaben im Rahmen des Patterns mit der Gelassenheit und Effizienz eines echten Ranchpferdes bewältigt.

Bewertungskriterien in Ranch Riding
Ranch Riding wird nach festen, objektiven Bewertungskriterien beurteilt. Diese zielen darauf ab, die natürliche Rittigkeit, Präzision und den Arbeitswillen des Pferdes zu messen. Die Richter achten auf eine harmonische Partnerschaft zwischen Pferd und Reiter sowie auf eine korrekte, flüssige Ausführung der gestellten Aufgaben.
Zentrale Bewertungskriterien sind:
- Gehorsam und Willigkeit: Ein Ranchpferd muss leicht an den Hilfen stehen, aufmerksam, kooperativ und in der Lage sein, sofort auf die Anweisungen des Reiters zu reagieren. Ein hohes Maß an Gehorsam wird durch eine entspannte, aber aufmerksame Haltung des Pferdes angezeigt.
- Gangarten: Die verschiedenen Gangarten (Schritt, Trab, Galopp) müssen klar, raumgreifend und ungezwungen ausgeführt werden. Die Übergänge zwischen den Gangarten müssen flüssig und ohne abruptes Anhalten oder Beschleunigen erfolgen. Eine flüssige Ausführung der Übergänge ist ebenso wichtig wie das Erreichen der jeweiligen Tempi in den Gangarten.
- Korrekte Ausführung: Ein Ranch Riding Pattern umfasst verschiedene Anforderungen, die das Pferd in einer Reihe von Bewegungen und Aufgaben fordern. Zu den typischen Aufgaben gehören beispielsweise Richtungswechsel, Übergänge zwischen Gangarten sowie das Überwinden von Hindernissen wie Trail-ähnlichen Elementen (z.B. das Überqueren von Stangen). Fehlerhafte oder unpräzise Ausführungen wie abgehackte Bewegungen oder unsaubere Übergänge führen zu Punktabzügen.
- Authentizität: Das Ranchpferd sollte sich in einem natürlichen, nicht übertriebenen Rahmen bewegen. Es ist wichtig, dass das Pferd weder in einer extremen Haltung noch mit zu viel Spannung geritten wird. Die Ausstrahlung des Pferdes sollte den Eindruck eines wendigen, verlässlichen Ranchpferdes erwecken, das auch in Alltagssituationen gut mitarbeitet.
Ein besonderes Augenmerk gilt der Ausstrahlung des Pferdes, das nicht nur korrekt arbeiten, sondern auch willig und entspannt bleiben muss. Ein Ranchpferd wird als zuverlässig angesehen, wenn es sowohl die erforderlichen Aufgaben problemlos ausführt als auch eine gelassene und unaufgeregte Haltung zeigt, was den Eindruck eines typischen, vielseitigen Ranchpferdes stärkt.
Was ist Ranch Riding?
Ranch Riding ist eine Disziplin vom Westernreiten. Sie hat ihren Ursprung in den USA. Dort spielten Pferde eine zentrale Rolle bei der Arbeit mit Vieh.
Vorbereitung und Training für Ranch Riding Turniere
Die gezielte Vorbereitung auf Ranch Riding Turniere ist entscheidend, um eine harmonische und fehlerfreie Vorstellung abzugeben. Dabei spielen sowohl die grundlegende Ausbildung des Pferdes als auch das spezifische Training für die typischen Anforderungen der Disziplin eine zentrale Rolle. Eine Kombination aus Technik, Kondition und Vertrauen zwischen Reiter und Pferd bildet die Grundlage für den Erfolg in dieser Disziplin.
Erfolgreiches Training umfasst:
- Gymnastizierung: Durch gezielte Dressurarbeit wird das Pferd geschmeidig, losgelassen und durchlässig. Dies ermöglicht eine verbesserte Rittigkeit und sorgt dafür, dass das Pferd auf die Hilfen des Reiters reagiert, ohne sich zu verspannen. Ein gymnastiziertes Pferd hat zudem die nötige Muskulatur, um die Bewegungen im Ranch Riding effizient auszuführen.
- Gangarten-Übungen: In Ranch Riding sind die Übergänge zwischen den Gangarten (Schritt, Trab, Galopp) von großer Bedeutung. Diese sollten nicht nur sauber, sondern auch flüssig und kontrolliert ausgeführt werden. Besonders wichtig ist das fließende Umschalten zwischen normalen und verlängerten Gangarten. Das Pferd sollte in der Lage sein, die Gangarten in unterschiedlichen Tempi zu zeigen, ohne die Harmonie oder Präzision zu verlieren.
- Hindernistraining: Gewöhnung an verschiedene Hindernisse wie Tore, Stangen, Tempowechsel und Wendungen ist für Ranch Riding unverzichtbar. Dies hilft dem Pferd, sich auf verschiedene Szenarien einzustellen und auch in herausfordernden Momenten ruhig und präzise zu bleiben. Das Hindernistraining sollte in verschiedenen Situationen und mit wechselnden Bedingungen durchgeführt werden, um das Pferd auf alle Eventualitäten vorzubereiten.
- Pattern-Training: Regelmäßiges Üben verschiedener Ranch Riding Patterns ist entscheidend für den Erfolg. Diese Übungen vermitteln dem Pferd und Reiter Sicherheit und ermöglichen es, die Muster mit Leichtigkeit und Präzision zu bewältigen. Das kontinuierliche Üben unterschiedlicher Muster sorgt dafür, dass das Pferd auch unter Turnierbedingungen zuverlässig und ohne Unsicherheiten reagiert.
Ein diszipliniertes, abwechslungsreiches Training sorgt dafür, dass Pferd und Reiter optimal vorbereitet in den Wettkampf gehen. Das Vertrauen zwischen beiden ist dabei ebenso entscheidend wie die technische Vorbereitung, um auf das Ranch Riding Pattern mit natürlicher Leichtigkeit und Präzision reagieren zu können.

Bei Ranch Riding Turnieren werden verschiedene Manöver abverlangt.
Bedeutende Ranch Riding Turniere und Verbände
Ranch Riding hat sich mittlerweile weltweit etabliert und wird von verschiedenen großen Organisationen gefördert, insbesondere in den USA und Europa. Durch die zunehmende Beliebtheit dieser Disziplin gibt es eine Reihe renommierter Turniere, bei denen Ranch Riding als eigenständige Prüfungsklasse angeboten wird. Diese Wettbewerbe bieten eine großartige Möglichkeit, sich mit anderen Reitern zu messen und das eigene Können unter Beweis zu stellen.
Wichtige Verbände und Turniere:
- AQHA (American Quarter Horse Association): Die AQHA ist einer der wichtigsten und einflussreichsten Verbände im Westernreiten weltweit. Sie bietet Ranch Riding als offizielle Prüfungsklasse an und organisiert zahlreiche Turniere, bei denen die Disziplin gefördert wird. Die AQHA-Turniere sind international bekannt und ziehen viele Teilnehmer und Zuschauer an.
- EWU (Erste Westernreiter Union Deutschland): Die EWU ist der führende Verband für Westernreiten in Deutschland. Sie fördert Ranch Riding als eigenständige Disziplin und veranstaltet regelmäßig Turniere, bei denen Reiter ihre Fähigkeiten in dieser Disziplin unter Beweis stellen können. Die EWU sorgt mit ihrem Regelwerk und den standardisierten Prüfungen für faire und transparente Wettbewerbsbedingungen.
- NRHA (National Reining Horse Association): Obwohl die NRHA hauptsächlich für die Disziplin Reining bekannt ist, hat sie in den letzten Jahren auch Ranch Riding Klassen eingeführt, die den Reitern ermöglichen, ihre Vielseitigkeit und die Rittigkeit ihrer Pferde zu zeigen. Diese Klassen werden zunehmend beliebter und bieten eine weitere Plattform für Ranch Riding-Enthusiasten.
- All American Quarter Horse Congress: Das All American Quarter Horse Congress in den USA ist eines der größten und prestigeträchtigsten Turniere für Quarter Horses weltweit. Es umfasst verschiedene Disziplinen, darunter auch Ranch Riding. Diese Veranstaltung zieht jedes Jahr tausende von Teilnehmern an und ist ein Highlight für Westernreiter aus der ganzen Welt.
Wer in die Disziplin Ranch Riding einsteigen möchte, findet bei diesen Verbänden nicht nur Regelwerke, sondern auch zahlreiche Turniermöglichkeiten, bei denen Anfänger sowie fortgeschrittene Reiter ihre Fähigkeiten messen können. Der Einstieg in Ranch Riding ist somit nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch eine Gelegenheit, sich in einer gut etablierten Community weiterzuentwickeln.