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Beim Fliegenschimmel handelt es sich um ein weißes Pferd mit vielen kleinen dunklen Punkten. Diese können schwarz, braun oder sogar rotbraun sein. Pferde mit rotbraunen Flecken werden häufig auch Forellenschimmel genannt. Die dunklen Punkte treten in der Regel nur im Fell auf. Dazu gehören Kopf, Hals, Rumpf und Beine des Pferdes. Der Behang ist bei Fliegenschimmeln reinweiß.
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Wie alle Schimmel werden Fliegenschimmel nicht weiß geboren. Stattdessen kommen sie als Fuchs, Rappe oder Brauner auf die Welt. Oft erkennt man an einem weißen Kranz um das Auge, dass das Fell später seine Farbe verlieren wird. Nachdem sie nach einigen Jahren völlig weiß sind, tauchen immer mehr dunkle Punkte im Fell auf. So kann aus einem normalen Schimmel langsam ein Fliegenschimmel werden. Manchmal unterscheidet sich die Intensität der Flecken auch zwischen Winter- und Sommerfell.
Schimmel und auch Fliegenschimmel kommen bei fast allen Pferderassen vor. Da das Schimmel-Gen dominant ist, entsteht in der Regel ein Schimmel, wenn auch nur eines der Elterntiere einer ist. Warum manche Pferde zu Fliegenschimmeln werden und andere nicht, ist noch nicht bekannt. Wahrscheinlich gibt es hier aber auch genetische Ursachen.
So kommen Fliegenschimmel beispielsweise häufig bei den Camargue-Pferden vor. Diese hauptsächlich in der französischen Camargue halbwild gezüchteten kräftigen Endmaßponys sind vor allem bei Jugendlichen, aber auch bei leichteren Erwachsenen beliebt. Auch Lusitanos, Araber, PREs oder deutsche Warmblut-Linien werden im Laufe ihres Lebens zu Fliegenschimmeln. Die berühmten Lipizzaner, bei denen es sich fast immer um Schimmel handelt, entwickeln eher selten die für Fliegenschimmel typischen dunklen Punkte. Es ist aber nicht ausgeschlossen.
Der bekannteste Fliegenschimmel im deutschen Reitsport war sicherlich der Wallach Sleep Late. 1991 geboren kam das Britische Sportpferd 7-jährig in den Stall von Ingrid Klimke. Die beiden konnten schnell erste Erfolge feiern. So wurde Sleep Late 1998 Weltmeister der jungen Vielseitigkeitspferde und in den beiden folgenden Jahren Deutscher Meister. Je zweimal nahmen Sleep Late mit Ingrid Klimke auch an Olympia und den Europäischen Meisterschaften teil und verpasste jedesmal knapp den Sprung aufs Podest. Nach seiner Verabschiedung im Jahr 2007 durfte Sleep Late 2010 noch einmal aus seinem Ruhestand zurückkehren. Mit der Nachwuchsreiterin Frederike Weitkamp nahm er an internationalen CCI-Prüfungen und der deutschen Meisterschaft der Junioren teil. Danach verabschiedete er sich jedoch endgültig aus dem Sport und genoss bis zu seinem Tod im Jahr 2012 das Leben auf der Koppel.
Für den meisten eher unbekannt, für die Pferdezucht aber von großer Bedeutung war der Fliegenschimmel Hengst El Shaklan. Der 1975 auf einem Gestüt in Lauterbach geborene Vollblutaraber gilt als der bisher weltweit einflussreichste Show-Araberhengst aus Deutschland. Bereits mit nur zwei Jahren gewann er zahlreiche europäische Show-Titel und war später auch in den USA sehr erfolgreich. Im Laufe seines langen Lebens, El Shaklan starb 2001 im Alter von 26 Jahren, zeugte er 864 Fohlen. Darunter befanden sich neben zahlreichen erfolgreichen Show-Arabern auch viele begehrte Zuchthengste und Zuchtstuten. Diese brachten ihrerseits wieder eine Vielzahl erfolgreicher Nachkommen zur Welt, sodass das Blut von El Shaklan heute in vielen hervorragenden Show-Arabern zu finden ist.