Sportlich, mutig und ehrgeizig ist dieses Warmblut, welches dem Zuchtprogramm für das Deutsche Sportpferd angehört und den Namen lediglich seiner Herkunft (Gestüten in Sachsen-Anhalt) zu verdanken hat. Das Sportpferd ist für Turnierklassen aller Art bestens geeignet und durch den zuverlässigen Charakter auch für jüngere Reiter interessant, die vom Pony auf Großpferd umsteigen möchten.
Inhalte
Wichtige Daten zum Sachsen-Anhaltiner Pferd im Überblick
- Ursprung: Sachsen-Anhalt (Deutschland)
- Hauptzuchtgebiet: Deutschland
- Verbreitung: Weltweit
- Stockmaß: 160 bis 170 cm
- Gewicht: ca. 600 kg
- Erscheinungsbild: modernes, großliniges Sportpferd mit trockenem Fundament und ausdrucksstarkem Kopf
- Farben: alle Farben
- Haupteinsatzgebiet: Dressur- und Springsport
Herkunft/ Ursprung der Pferderasse
Die Pferdezucht dieser Rasse war im Laufe der Jahre sehr wechselhaft. Vom leichten Kavalleriepferd für die Armee (durch Einkreuzen von Vollblut-Hengsten) bis hin zum schweren Arbeitspferd für die Landwirtschaft wurden immer wieder verschiedene Schwerpunkte in der Zucht gesetzt. Letzterer wurde vor allem durch das Einkreuzen von Hannoveranern und Ostfriesen erreicht.
Erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts entstand der heutige Typ, welcher das Ergebnis ostdeutscher Stuten gekreuzt mit Trakehnern und Englischen Vollblut ist. Den Rasse-Namen Sachsen-Anhaltiner haben die Pferde lediglich ihrer Herkunft zu verdanken. Diese Tiere werden ausschließlich im Gebiet Sachsen-Anhalt gezüchtet.
Hier findest du eine Übersicht aller Deutschen-Pferderassen.
Beschreibung des Aussehens (Exterieurs)
Grundlage für das Exterieur des Sachsen-Anhaltiner ist das Zuchtprogramm für das Deutsche Sportpferd des Pferdezuchtverbandes Brandenburg-Anhalt e.V. Wichtig für das Deutsche Sportpferd ist eine lange und schräg gelagerte Schulter, welche raumgreifende Bewegungen ermöglicht. Eine gute Ganschenfreiheit und eine zum Kopf verjüngende Halsung unterstützen das Tier in der Anlehnung unterm Reiter. Der markante Widerrist soll weit in den Rücken reichen und garantiert so eine gute Sattellage. Der Rücken ist entsprechend gut bemuskelt, ebenso die Kruppe. Große und trockene Gelenke mit mittellangen Fesseln bilden das Fundament. Besonders wichtig beim Sachsen-Anhaltiner ist die Gliedmaßstellung, auf welche der Zuchtverband besonders viel Wert legt. Das Vorderbein soll geradegestellt sein, das Sprunggelenk steht in etwa um 150° zum gewinkelten Hinterbein und die Zehenachse hat ca. 45° bis 50° zum Boden zu stehen.
Die Grundgangarten sollen taktmäßig und raumgreifend sein. Eine leichte Knieaktion ist erwünscht und ein locker schwingender Rücken ermöglicht dem Reiter einen angenehmen Sitz. Die natürliche Aufrichtung sowie der leichtfüßige Gang machen den Sachsen-Anhaltiner zum perfekten Dressurpferd. Doch auch Springvermögen besitzt diese Rasse. So wird laut Zuchtprogramm vorgeschrieben, dass Gelassenheit, sowie Übersicht und Geschicklichkeit am Sprung vorauszusetzen sind, ein Sich-Aufnehmen sowie eine gute sich öffnende Hinterhand ebenfalls zum Standard gehören.
Beschreibung des Charakters (Interieurs)
Der Sachsen-Anhaltiner wird vor allem im Sport eingesetzt. So ist ein unkompliziertes und einsatzfreudiges Pferd das Ziel des Zuchtprogrammes. Der Sachsen-Anhaltiner ist für sein ausgeglichenes Temperament, seine Losgelassenheit als auch eine angenehme Anlehnung unterm Reiter bekannt. Diese Rasse gilt als vielseitig und leistungsbereit sowie psychisch belastbar, sodass neben Dressur und Springen auch Vertreter dieser Rasse in der Vielseitigkeit zu finden sind.
Besondere Merkmale/Einsatzgebiete der Rasse/Erbkrankheiten
Durch ihr sportliches Exterieur sind diese Pferde die idealen Partner für den Turniersport. Neben der Dressur, dem Springen und der Vielseitigkeit sind Deutsche Sportpferde auch vor der Kutsche anzutreffen (sogar bei den Weltmeisterschaften). Der Sachsen-Anhaltiner ist somit ein echtes Allround-Talent mit viel Power und Ehrgeiz. Ältere Pferde eignen sich ideal für Freizeitreiter.
Der Sachsen-Anhaltiner ist ein Pferd mit einer robusten Gesundheit, einer guten Fruchtbarkeit sowie physischer und psychischer Belastbarkeit – so beschreibt es das Zuchtprogramm. Dennoch sind Gen-Defekte auch bei dieser Rasse möglich. So werden beispielsweise alle Hengste auf das Warmblood Fragile Foal Syndrome (unheilbare Bindegewebsstörung) getestet und das Ergebnis entsprechend veröffentlicht. Auch Polysaccharid Speicher Myopathie (PSSM) Typ 1 (eine Glykogen-Speicher-Krankheit) kann bei dieser Rasse auftreten. Fairerweise muss hinzugefügt werden, dass es kaum eine Rasse gibt, die nicht von diesem Gen-Defekten betroffen ist.
Bekannte Pferde der Rasse (im Sport, in Film/Fernsehen)
Deutsche Sportpferde sind bis zu den schweren Klassen im Turniersport und vereinzelt auch bei Weltmeisterschaften anzutreffen.