Das Irische Vollblut zählt zu der Rasse der Siegerpferde im Pferderennsport. Doch nicht nur in dieser Sparte glänzen die Pferde. Sie kommen auch in der Disziplin Springen zum Einsatz und beweisen dabei großes Talent. Wer als Reiter Karriere machen will, schaut sich die Rasse Irisches Vollblut am besten genauer an.
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Irisches Vollblut – Zuchtgeschichte
Die Vollblutzucht führte der exzentrische Colonel und Pferdezüchter William Hall-Walker ein, nachdem er im Jahr 1900 in Kildare – in der irischen Grafschaft liegend – einen Gutshof kaufte. Über ein Jahrzehnt leistete der Oberst und Sohn eines schottischen Baumeisters erfolgreiche Arbeit bis er das Gestüt als Geschenk an die britische Krone übergab. Der irischen Regierung wurde es erst wieder im Jahr 1943 zurückgegeben. Zwei Jahre später bekam das Gestüt einen neuen Namen, der mit einer Neugründung einherging: die “Irish National Stud Company”. Fortan lag der Fokus auf der Interessenvertretung der Züchter des Irischen Vollbluts.
Allerdings führen die geschichtlichen Linien der irischen Vollbut-Natur bis in das 15. Jahrhundert zurück. Ursprünglich sollte die Zucht des Irischen Vollbluts aus der Zucht des Englischen Vollbluts entstanden sein, wobei heimische Tiere mit dem Englischen Vollblut eine Veredelung erfahren haben. Im Laufe der Zeit erfreute sich die Zucht der Rasse in Irland größter Popularität – insbesondere für den Rennsport.
Das Aussehen (Exterieur) des Irischen Vollblutes
Das Irische Vollblut zeigt seiner Herkunft nach ausgeprägte Körpermerkmale. Vor allem der Hals fällt durch seine elegante Länge aus. Ebenso ein elegantes Erscheinungsbild hat die Kopfform des Tieres. Die Brust des sportlichen Pferdes ist meist breiter und tief liegender Natur. Der proportionierte Körperbau macht eine Sattellage ideal bei einem zugleich kräftigen Rücken. Der Widerrist ist ebenso ausgeprägt.
Das Pferd verfügt über eine starke Muskulatur, die sich von den Schultern, den Unter- und Oberarmen über die abfallende Kruppe bis hin zu Ober- und Unterschenkel zeigt. Elastisch sind die Fesseln und stark die Röhren. Das Fell des Pferdes kommt in allen Grundfarben vor.

Der proportionierte Körpberbau macht eine Sattellage ideal bei einem zugleich kräftigen Rücken. Der Widerrist ist ebenso ausgeprägt.
Beschreibung des Charakters (Interieurs)
Das Irische Vollblut (engl. „Irish thoroughbred“) verfügt über einen überaus nervenstarken, leistungsorientierten und mutigen Charakter. Bereits ausgebildet, lässt sich das Pferd gerne von fortgeschrittenen oder professionellen Reitern führen. Wer ein Irisches Vollblut kaufen will, sollte sich beim Verkäufer nach dem Ausbildungsstand informieren. Umgekehrt sollten Pferdehalter, die ein Irisches Vollblut verkaufen, über den Stand der Ausbildung aufklären. Das Pferd ist menschenbezogen und bildet mit dem Reiter gerne ein Team.
Besondere Merkmale, Einsatzgebiete und Erbkrankheiten der Rasse Irisches Vollblut
Das Irische Vollblut ist ein gesundes Pferd und wird speziell für den Rennsport und die Jagd gezüchtet. Auch beim Springen zeigt es eine hohe Begabung. In der Haltung erhalten die Pferde eine gesunde Ernährung und eine spezielle Gymnastizierung, damit die Gelenke den wettbewerblichen Turnieren standhalten können.
Da die Pferde dem Spitzensport dienen, sind Verletzungen und Überlastungen nicht immer vermeidbar. Es kommt auch darauf an, wie intensiv das Tier für den Sport in Anspruch genommen wird. Solange der Trainingsplan angemessen ist und regelmäßige Tierarztbesuche stattfinden können Pferdehalter körperliche Beeinträchtigungen frühzeitig erkennen.
Bekannte Pferde der Rasse
In der Welt des Pferderennsports haben Irische Vollblüter zusammen mit den Englischen Vollblütern stets die Nase vorn. Vor allem die irischen Vierbeiner zählen in den bedeutendsten Rennen häufig zu den Siegern. Das hat seinen Grund: Wettbewerbe dieser Art haben in Irland eine lange Tradition. Züchter konzentrieren sich auf die Zucht von Rennpferden. Die in Irland gezüchteten und gezogenen Pferde bekommen altersgemäß eine Ausbildung zum Rennpferd. Über Jahre hinweg können sie sportlich eingesetzt werden.
Bekannte Pferde unter den irischen Vierbeinern gibt es viele. Berühmtheit genießt beispielsweise das Irische Vollblut mit dem einprägsamen Namen „Alpha Centauri“. Die sportliche Stute gewann im Jahr 2018 vier Rennen. Darunter die „Irish 1.000 Guineas“ (Gruppe 1 der Flachpferderennen in Irland), die „Coronation Stakes“ (Gruppe 1 der Flachpferderennen in Großbritannien) sowie die „Falmouth Stakes“ Gruppe 1 der Flachpferderennen in Großbritannien) und den „Prix Jacques Le Marois“ (Gruppe 1 der Flachpferderennen in Frankreich).
Auch das Rennpferd „Tiger Roll“ entstammt der irischen Vollblutzucht. Der schnelle Vierbeiner gewann den Grand National in den Jahren 2018 und 2019. Auch nimmt das Irische Vollblut an Jagdrennen teil. „Tiger Roll“ beeindruckte die Welt derart, dass ihm der Status einer Legende zugeschrieben wurde.
Zu den irischen Siegern zählt zudem das in Irland gezüchtete und in Großbritannien ausgebildete Vollblut-Rennpferd „Altior“. Ungeschlagen zeigte sich das Pferd in einem von drei „National Hunt Flat-Rennen“ und in fünf Hürdenrennen unter anderem die Hürde der „Supreme Novices“ und die Hürde der „Sharp Novices“.
Ebenso in Irland gezüchtet wurde das Vollblut „Native River“. Das Pferd wurde in Großbritannien zu einem Rennpferd ausgebildet. Spezialisiert ist der für seine Ausdauer bekannte Vierbeiner auf Langstrecken-Hindernissen. Zu der Gruppe der Vollblüter gehört auch die Rasse Englisches Vollblut.
Ohne die Irischen Vollblüter wäre die Landschaft des Pferderennsports nicht das, was sie heute ist. Umso dramatischer spielte sich das Ereignis um das ehemalige Rennpferd „Shergar“ ab. Das in Irland gezüchtete und in Großbritannien ausgebildete Rennpferd feierte legendäre Siege. Im Jahr 1983 wurde das erstklassige Pferd aus seinem Gestüt Ballymany, gelegen in der Grafschaft Kildare, Irland, von Dieben gestohlen. Ein Informant gab später an, die „Provisional Irish Republican Army“ (IRA) sei für den Diebstahl verantwortlich. Diese jedoch bekannte sich zu der Entführung nie. „Shergar“ blieb für immer verschwunden.
Der Dokumentarfilm „Searching for Shergar“ beschäftigt sich dazu mit den frühen Ereignissen. In einem weiteren Dokumentarfilm der Produktionsfirma „National Geographic Society“ werden irische Rassen vor einem geschichtlichen, traditionellen und geschäftlichen Hintergrund beleuchtet.