Herkunft/Ursprung der Haflinger
Als der Tiroler Pferdezüchter Josef Folie aus dem Dorf Hafling seine Stute im Jahre 1873 zum als Deckhengst aufgestellten Araberhengst bringt, ahnte er nicht, dass dieses Fohlen der Stammvater einer neuen Pferderasse werden wird. Josef Folie erhoffte sich ein trittsicheres, leichtes Pferd für die Arbeit auf den Saumpfaden am Berg. Seine Hoffnungen wurden nicht nur erfüllt, sondern weit übertroffen. Das Goldfuchshengstfohlen, als „249 Folie“ eingetragen, entwickelte sich so gut, dass er seinerseits zur Zucht eingesetzt wurde. Er und seine Nachkommen sind die Stammväter aller Haflinger, die nun auf allen Kontinenten gezüchtet werden. Im Jahr 2005 gab es weltweit etwa 250.000 Haflinger.
Über 100 Jahre Zuchtgeschichte
Als Folie geboren wurde, gehörte seine Heimat zu Österreich. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Südtirol italienisch. Ein bedeutender Zuchtstutenbestand war in Südtirol, nur wenige Hengste befanden sich auf österreichischem Gebiet. Einige Stuten wurden nach Österreich importiert und Hengste in Italien als Deckhengste aufgestellt. So entwickelte sich allen politischen Schwierigkeiten zum Trotze auf beiden Seiten die Haflingerzucht weiter.
Schon 1921 wurde in Italien eine Landespferdezuchtkommission eingesetzt, zeitgleich in Nordtirol die erste Haflinger Pferdezuchtgenossenschaft gegründet. In den Dreißigerjahren wurden viele Haflinger an die Armee verkauft, hauptsächlich für den Einsatz im Gebirge. So kamen die blonden Alleskönner auch nach Bayern, wo sie viele Anhänger fanden. Der Zweite Weltkrieg bedeutete zunächst einen Einschnitt, in den Nachkriegsjahren konnte die Zucht jedoch erfolgreich weiter ausgebaut werden. Insbesondere der Haflinger Pferdezuchtverband Tirol hat sich um die internationale Verbreitung der Rasse verdient gemacht.
Der Haflinger wurde ursprünglich stark vom Araber-Vollblut beeinflusst, doch später wurden Einkreuzungen eingeschränkt, um die Rasse rein zu erhalten und gezielt zu verbessern. Daraus entstanden sieben Blutlinien, jede benannt nach einem berühmten Gründer: Anselmo (A), Bolzano (B), Massimo (M), Nibbio (N), Hofrat (H), Salurn (S), Student (St) und Willi (W). Besonders bekannt sind heute die A- und die N-Linie.

Sind Haflinger stur?
Haflinger sind nur dann stur, wenn es Erziehung und Besitzer zulassen. Sie sind willensstark und aufgrund ihrer Intelligenz ausgesprochen gewitzt. Wenn ein Haflinger eine konsequente Erziehung und eine solide Grundausbildung erhalten hat, ist er ebenso wenig stur wie ein anderes Pferd.
Interieur (Charakter) des Haflingers
Haflinger sind äußerst umgängliche und robuste Ponys, die sich aufgrund ihrer hohen Leistungsbereitschaft und ausgeprägten Lernwilligkeit hervorragend als Familien- und Freizeitpferd eignen. Leichte Übungen in der Dressur oder im Springreiten, als Wagen-, Reit- oder auch Therapiepferd – Haflinger sind vielseitig einsetzbar und beweisen stets Verlässlichkeit, Trittsicherheit und Treue. Sie zeigen sich menschenbezogen, freundlich und unkompliziert in der Haltung, einhergehend mit einer bemerkenswerten Genügsamkeit und Leichtfuttrigkeit.
Disziplinen und Einsatzgebiete
Die meisten Haflinger sind heute im Bereich des Freizeitsports eingesetzt. In früheren Zeiten wurden sie als Trag- und Reittiere verwendet, vornehmlich in bäuerlichen Betrieben, wo sie sowohl in den Tälern als auch auf den Höfen hoch oben am Berg unverzichtbare Arbeitstiere darstellten. Im Ersten Weltkrieg wurden sie als Tragtiere bei den Gebirgsdivisionen eingesetzt. Auch heute noch zeichnet sich der Haflinger dadurch aus, dass er sich trittsicher in schwierigem Gelände bewegt und schwere Lasten tragen kann. Obwohl er zu den Ponyrassen gehört, ist er dadurch vom Kinderreitpferd zum Familienpferd avanciert.
Auf Turnierplätzen ist der Haflinger anzutreffen. Es gibt Haflinger mit erstaunlichem Sprungvermögen, während andere in der Dressur begeistern. Außerdem sind beim Westernreiten viele Haflinger anzutreffen. Vor der Kutsche ist er im Ein- und Mehrspänner einsetzbar, auch hier im Freizeitbereich ebenso wie im Turniersport. Doch die meisten Haflinger sind wohl in der Sparte Freizeitreiten anzutreffen. Als treuer Gefährte bei Wanderritten, als Kumpel und Weggefährte bei Ausritten bis hin zur herbstlichen Jagd kann der Haflinger vielseitig eingesetzt werden.
Der Haflinger in der Reitschule
Haflinger zeichnen sich durch Lernwillen und Arbeitseifer aus, außerdem haben sie die passende Größe für Kinder und Erwachsene. Die nur mittelgroßen Pferde werden auf Ponyhöfen und Kinderreitschulen gern als Anfängerpferd eingesetzt, da sie nervenstark, zuverlässig und ausgeglichen sind. Dies sind unschätzbare Eigenschaften für ein Pferd, das dem Anfänger zunächst einmal Vertrauen einflößen soll.
Wie alt kann ein Haflinger werden?
Haflinger sind spätreif, können allerdings bei bester Gesundheit bis zu 30 Jahre alt werden.
Haflinger Verkaufspferde bei ehorses
Aussehen (Exterieur) des Haflingers
Der Haflinger erreicht ein Stockmaß von etwa 1,38 bis 1,48 Meter und präsentiert sich als mittelstarkes Pony mit korrekten, kräftigen Formen und einem harmonischen Körperbau. Der gut angesetzte, trockene Kopf erscheint mit seinen großen Nüstern, beweglichen Ohren und lebhaften Augen sehr ausdrucksvoll. Erwünscht sind ein nicht zu kräftiger, pyramidenförmiger Hals von guter Länge, der harmonisch in den Rumpf übergeht, sowie ein deutlich ausgeprägter, trockener Widerrist und eine muskulöse, breite und lange Kruppe.
Insgesamt sollte sich der Körperbau rechteckig zeigen und mit einer längsovalen Rippung, einer breiten, gut bemuskelten Brust sowie einer langen, gut geneigten Schulter überzeugen. Das korrekte, trockene Fundament zeichnet sich durch klare, große Gelenke, nicht zu flache und harte Hufen sowie starke Fesseln und eine sehr muskulöse Hinterhand aus. Markant ist beim Exterieur darüber hinaus die rassetypische Fellfärbung. Haflinger erscheinen als Fuchs mit unterschiedlichen Farbabstufungen, vorzugsweise als Goldfuchs, und verfügen über helles, glattes Langhaar. Unerwünscht sind Stichelhaare und Abzeichen im Bereich der Beine.
Welches Stockmaß hat ein Haflinger?
Das Stockmaß der Haflinger liegt zwischen 1,38 und 1,48 Meter.
Impressionen der Pferderasse



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Beschreibung der Haflinger Pferde
Haflinger sind umgänglich im Wesen, optisch ein Blickfang unter den Pferden und vielseitig einsetzbar. Die ursprünglich aus Südtirol stammende Rasse hat sich vom robusten Zug- und Tragpferd zu einem modernen, rittigen Familien- und Freizeitpony entwickelt, das mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten überzeugt. Ob Dressur und Springübungen, Fahren oder Wanderreiten, Haflinger erweisen sich stets als verlässlicher und trittsicherer Begleiter. Aber auch ihr edles Erscheinungsbild kann sich mehr als sehen lassen, denn mit ihrem harmonischen, mittelstarken Gebäude wirken sie robust und dennoch elegant. Wer ihnen begegnet, erkennt die Rasse meist auf Anhieb und dies, ohne ein Pferdeexperte zu sein – die typische Fuchsfarbe gepaart mit hellem Langhaar ist beim Haflinger unverkennbar.
Wie viel kostet ein Haflinger?
Die Frage ist nicht pauschal zu beantworten, jedoch ist aufgrund der stetig steigenden Beliebtheit auch ein steigendes Preisniveau zu verzeichnen. Wer einen Haflinger kaufen möchte, muss zunächst wissen, was er sucht. Das Preisniveau spannt sich von etwa 2000 € für ein Fohlen über rund 5.000 € für einen gerittenen Haflinger und ist nach oben offen für den erfolgreichen Sporthaflinger.
Die Ausbildung eines Haflingers
Wie alle Ponyrassen ist auch der Haflinger ein Spätentwickler, dafür werden viele Ponyrassen aber deutlich älter als Großpferde. Man sollte dem jungen Pferd ruhig die Zeit gönnen, sich zu entwickeln.
Dennoch kann schon das Fohlen an ein variabel verstellbares Fohlenhalfter gewöhnt werden, es wird langsam aber sicher halfterführig gemacht, es lernt, alle vier Füße zu geben und beim Schmied brav stillzuhalten. Man kann mit dem Fohlen und Jungpferd Bodenarbeit machen, Übungen, die das Pferd interessieren und gymnastizieren. Später kommt die Arbeit an der Longe hinzu, dann das behutsame Heranführen an die Arbeit unter dem Sattel oder im Geschirr. Aber bei allem ist eines wichtig: Konsequenz.
Ist ein Haflinger für Anfänger geeignet?
Ja, allerdings empfiehlt es sich, das Anfängerpferd regelmäßig von erfahrenen Reitern Korrektur reiten zu lassen. Der Korrekturtritt sollte im Prinzip bei jedem Anfängerpferd regelmäßig durchgeführt werden
Bekannte Pferde der Rasse
Das erste geklonte Pferd der Welt ist ein Haflinger, und zwar die im Jahre 2003 in Cremona (Italien) geborene Stute Prometea. Sie ist zuchttauglich und brachte fünf Jahre später das Hengstfohlen Pegaso zur Welt. Das Klonen von Pferden soll dazu beitragen, wertvolles Erbgut zu erhalten. Ein Wallach, der im Sport erfolgreich ist, kann sein Erbmaterial nicht mehr weitergeben.
Haflinger im Video
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