Anzeige: Ein Magengeschwür beim Pferd gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen und können sowohl die Leistungsfähigkeit als auch das Wohlbefinden der Tiere beeinträchtigen. Obwohl sie oft schwer zu erkennen sind, können sie ernsthafte Auswirkungen haben. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Magengeschwüren beim Pferd, um Dir dabei zu helfen, die Gesundheit Deines Pferdes zu erhalten und zu verbessern.
Magengeschwür: Krankheitssteckbrief
- Symptome: Leichte Koliken, Appetitlosigkeit, vermehrtes Flehmen
- Verlauf: Akut
- Schwere der Erkrankung: Kommt auf den Verlauf der Krankheit an
- Häufigkeit: Häufig
- Vorkommen: Bei allen Pferden
- Diagnose: Durch Gastroskopie
- Behandlung: Protonenpumpenblocker, beim Pferd verwendet man Omeprazol und langfristiges Management (Fütterung und Stressreduktion)
- Prognose: Gut
- Ansteckungsgefahr: Nicht ansteckend
- Fachgebiet: Innere Medizin
Krankheitsbild & Definition: Magengeschwür beim Pferd
Ein erhöhter Säuregehalt im Magen eines Pferdes kann zu Magengeschwüren führen. Der empfindliche Pferdemagen wird durch die überschüssige Säure gereizt und angegriffen, was schließlich die Bildung eines Magengeschwürs nach sich ziehen kann.
Aber was genau ist ein Magengeschwür beim Pferd eigentlich? Es handelt sich um Verletzungen der Magenschleimhaut, die manchmal auch bluten können. Anders, als der Name vermuten lässt, handelt es sich nicht um eine Geschwulst, sondern um kleine Krater in der Magenschleimhaut.

Jedes Pferd, egal wie alt es ist, kann an Magengeschwüren leiden.
Untersuchungen zeigen, dass Pferde jeden Alters und Einsatzbereichs von Magenproblemen betroffen sein können. Im Rennsport leiden etwa 90 Prozent der Pferde an Magengeschwüren, im allgemeinen Reitsport sind es fast 60 Prozent der Pferde und Ponys. Im Freizeitbereich sind etwa 37 Prozent betroffen. Auch Fohlen sind nicht verschont: 51 Prozent von ihnen haben ähnliche Magenprobleme.
Ist mein Pferd anfällig für Magengeschwüre? Teste es!
Dieser kostenfreie Test hilft Dir dabei, potenzielle Risikofaktoren für die Entstehung von Magengeschwüren bei Deinem Pferd zu identifizieren. Bitte beachte, dass diese Umfrage keinen Tierarztbesuch ersetzt! Bei Fragen zur Gesundheit Deines Pferdes wende Dich bitte immer an Deinen Tierarzt.
Was tun bei einem Magengeschwür beim Pferd?
Säurehemmende Medikamente können Deinem Pferd kurzfristig Erleichterung verschaffen. Doch Vorsicht! Gehe immer der Ursache des Problems auf den Grund. Überlege, was das Magengeschwür verursacht und bemühe Dich, Dein Pferd so magenschonend wie möglich zu füttern.
Magengeschwür beim Pferd: Das sind die Ursachen
Trotz zahlreicher Studien kann die vollständige Bandbreite der Ursachen für Magengeschwüre nicht abschließend erfasst werden. Die häufigsten Gründe für diese Krankheit sind:
- Fütterungsfehler/Fütterungsumstellungen
- Fehler in der Haltung
- Stress
- Fehler im Training
- Dauerhafte Einnahme von Medikamenten
- Magendasseln
Ein Magengeschwür kann innerhalb weniger Tage zu einer beachtlichen Größe heranwachsen und dem Pferd starke Schmerzen bereiten.
Unterschied zwischen akuten und chronischen Magengeschwüren beim Pferd
Magengeschwüre können sowohl akut als auch chronisch auftreten – doch worin liegt der Unterschied?
Akute Magengeschwüre entwickeln sich meist rasch und treten oft als Reaktion auf plötzlichen Stress, Futterumstellungen oder Medikation auf. Sie sind oft schmerzhaft, zeigen sich jedoch meist in eindeutigen Symptomen wie Fressunlust oder Koliken. Chronische Magengeschwüre hingegen entwickeln sich über längere Zeiträume und können schleichend verlaufen. Die Symptome sind oft weniger ausgeprägt, was die Diagnose erschwert. Bei wiederkehrenden Beschwerden spricht man von einem chronischen Verlauf, der langfristige Anpassungen in Haltung und Fütterung erfordert.
Doch wie entstehen überhaupt Magengeschwüre beim Pferd?
Der Magen eines Pferdes ist an der Innenwand von einer Schleimschicht überzogen, die sogenannte Magenschleimhaut. Am Ende der Speiseröhre besitzt sie keine eigene Schutzschicht. Im unteren Teil des Magens ist die Schleimhaut dicker, da hier ununterbrochen Magensäure produziert wird. Diese wird einerseits zum Zersetzen des Futters und andererseits zur Tötung unerwünschter Bakterien im Magen-Darm-Trakt benötigt.
Falsche Fütterung als Ursache
Pferde fressen von Natur aus sehr langsam und bis zu 18 Stunden am Tag, da ihre Hauptnahrung ballaststoffreich, aber energiearm ist. Außerdem produzieren sie erst mit den Kaubewegungen Speichel, der nicht nur das Futter einweichen soll, sondern auch die Magensäure neutralisiert. Der Speichel enthält Bikarbonat, was basisch ist und deshalb den pH-Wert des Magens ausgleichen soll. Wenn die Fütterung von Heu nur morgens und abends vorgesehen ist und das Pferd dadurch eine lange Fresspause hat, steigt der Säuregrad im Magen und greift die Magenschleimhaut an.
Bei der Gabe von Kraftfutter muss das Pferd weniger kauen als bei den langen und festen Halmen des Raufutters. Dadurch gelangt eine große Portion Futterbrei in den Magen und dieser verdrängt die Magensäure in die obere Hälfte des Magens. Wie bereits erklärt, ist die Magenschleimhaut hier nicht so resistent gegen die Säure und wird daraufhin angegriffen. Aus einer solchen Magenschleimhautentzündung oder Gastritis, insbesondere wenn die Fütterung des Tieres nicht angepasst wird und die Symptome korrekt gedeutet werden, kann in kürzester Zeit ein Magengeschwür entstehen.
Dies kann schnell zu einem dauerhaften Problem führen, da das Geschwür chronisch werden oder in die Magenwand hineinwachsen kann. In der Magenwand befinden sich viele Blutgefäße, die verletzt werden können, was zu Blutungen oder im schlimmsten Fall zu einem Magendurchbruch führen kann. Andere Begriffe für Magengeschwür sind „Magenulzera“ und „Magenulkus“.
Artgerechte Haltung zur Vorbeugung eines Magengeschwürs
Auch die Haltung der Pferde spielt eine große Rolle. Besitzer müssen darauf achten, ihre Pferde artgerecht zu halten. Das bedeutet, dass sie regelmäßigen Auslauf durch Weide- oder Paddockgang benötigen. Sozialer Kontakt zu anderen Pferden ist ebenso wichtig. Deshalb sollten Besitzer darauf achten, ihr Pferd so oft wie möglich aus dem Stall auf eine Weide oder ein Paddock zu stellen. Bestenfalls stehen Pferde nicht alleine, sie fühlen sich in ihrer Herde am wohlsten.

Genügend Auslauf ist extrem wichtig für die Gesundheit Deines Pferdes.
Mögliche Stressfaktoren
Regelmäßige Schrittpausen sind ein Muss im Trainingsplan, um den Druck auf den Bauch immer wieder zu senken. Positive Motivation Deines Pferdes sollte ebenfalls immer auf dem Plan stehen. Regelmäßiges Loben gehört dazu und zeigt Deinem Pferd, dass es etwas gut gemacht hat. Vor dem Reiten solltest Du immer den Sitz Deines Sattels und der Trense kontrollieren, denn auch wenn diese falsch sitzen, können Probleme mit dem Magen entstehen.
Andauernde Medikation – Förderung von Magengeschwüren
Neben diesen Faktoren können auch schmerz- und entzündungshemmende Medikamente, welche normalerweise zur Genesung unserer Pferde eingesetzt werden, zu Magengeschwüren führen. Sogenannte nichtsteroidale Antiphlogistika wirken entzündungshemmend, stören jedoch die natürlichen Vorgänge im Magen und machen die Magenschleimhaut dadurch angreifbar.
Möchtest Du mehr über die Ursachen von Magengeschwüren erfahren? Hier findest Du weitere Gründe und eine detaillierte Aufschlüsselung der Vorkommnisse von Magengeschwüren bei Pferden.
Wie lange dauert ein Magengeschwür beim Pferd?
Der Schweregrad variiert individuell, doch allgemein gilt: Je früher eine Diagnose gestellt und eine Behandlung eingeleitet wird, desto besser sind die Erfolgsaussichten. Wenn absehbar ist, dass Stresssituationen wie ein Turnier oder ein Stallwechsel bevorstehen, kann auch eine prophylaktische, also vorbeugende Behandlung sinnvoll sein.
Magendasseln – rechtzeitig entwurmen und Schäden vorbeugen
Dein Pferd sollte regelmäßig eine Wurmkur erhalten, denn dabei wird auch gegen Magendasseln entwurmt. Sie gehören zur Gattung der Dasselfliegen. Das Risiko von Magendasseln, ist besonders hoch, wenn die Pferde viel auf der Weide stehen, denn hier kommen sie mit den Schädlingen in Kontakt.
Die Dasselfliegen mögen die Wärme. Das bedeutet, dass sie in den Monaten Juli, August und manchmal auch noch im September aktiv sind. Die Eier der Dasselfliege werden von den Weibchen im Fell des Pferdes abgelegt. Häufig an den Vorderbeinen, dem Bauch, der Brust sowie dem Bereich um die Maulhöhle. Nachdem die Larven geschlüpft sind, wandern sie in Richtung Maulhöhle.
Leckt oder kratzt sich das Pferd an den Stellen, so kommen die Larven in das Maul und gelangen darüber in den Magen des Pferdes. Sie saugen sich im Bereich des Mageneingangs in der Magenschleimhaut fest. Dort fangen sie an zu wachsen und erreichen innerhalb einiger Monate eine beachtliche Größe von 2cm. Sie werden in der Regel im Frühjahr mit dem Kot ausgeschieden, entpuppen sich im Boden und dann geht das Ganze von vorne los.
Doch was für Schäden richten diese Parasiten an? Sind nur wenige Dassellarven im Magen, so kommt es meist nur zu einer leichten Magenschleimhautreizung. Je stärker der Befall, desto größer die Schäden. So kann es durch Magendasseln zu einer schweren Entzündung der Magenschleimhaut führen. Im schlimmsten Fall können bis zu 1000 Larven in einem Magen zu gravierenden Schäden der Magenschleimhaut führen.
Wurmkur gegen Magendasseln
Doch wie werde ich die Schädlinge bei meinem Pferd los? Ganz einfach: Mithilfe von Wurmkuren. Diese sollte zwischen Ende Oktober und Mitte November erfolgen. Bis dahin sind alle Larven im Magen angekommen, konnten aber noch keine großen Schäden verursachen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann eine zweite Wurmkur im Januar durchführen, um wirklich alle Larven zu erwischen.

Regelmäßiges Entwurmen ist wichtig, damit sich durch Parasiten kein Magengeschwür bilden kann.
So erkennst Du ein Magengeschwür beim Pferd: Symptome & Anzeichen
Bei Magenproblemen oder bei einem bereits entstandenen Magengeschwür gibt es leider kein eindeutiges Symptom, weshalb es nicht immer leicht ist, dies sofort zu erkennen. Vielmehr sind mehrere Anzeichen, die einen Hinweis darauf geben, dass der Magen oder der gesamte Magen-Darm-Trakt an einer Entzündung leidet. Achte deshalb vor allem auf Änderungen im Fressverhalten oder generelle Verhaltensauffälligkeiten bei Deinem Pferd.Typische Symptome für ein Magengeschwür beim Pferd
Es gibt eine Reihe von typischen Symptomen, die bei Deinem Pferd auf ein Magengeschwür hindeuten könnten. Dazu zählen:
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Wenn Du den Verdacht auf eine Gastritis oder ein Magengeschwür bei Deinem Pferd hast, ist es ratsam, Deinen Tierarzt um eine Magenspiegelung, auch Gastroskopie genannt, zu bitten. Trotz der Belastung und Risiken ist dies der einzige Weg, um eine klare Diagnose zu erhalten und die Behandlung mit dem Tierarzt zu besprechen. Bei einer Gastroskopie werden mit einem speziellen Endoskop die Schleimhäute der Speiseröhre, des Magens und des ersten Abschnitts des Zwölffingerdarms untersucht.
Vor einer Gastroskopie sollte das Pferd 6 bis 23 Stunden lang nichts gefressen haben und für den Eingriff sediert werden. Dieser Prozess ist leider mit erheblichen Kosten verbunden, die mehrere Hundert Euro betragen können. Zusätzlich fallen weitere Kosten für die allgemeine Untersuchung und die Sedierung Deines Pferdes an. Es liegt an Dir. Im Fohlenalter können Magengeschwüre durch Untersuchungen des Kots festgestellt werden, was bei erwachsenen Tieren leider nicht möglich ist.
Es ist wichtig zu beachten, dass Entzündungen oder Magengeschwüre sehr schnell entstehen können. Wenn ein Pferd eine Kolik hatte, wird ihm das Futter entzogen, um den Darm zu entlasten. Dies kann jedoch auch dazu führen, dass Magengeschwüre entstehen, wenn dem Tier länger als 24 Stunden kein Raufutter zur Verfügung steht. Obwohl dies bei einer solchen Erkrankung die richtige Vorgehensweise ist, solltest Du immer dieses Risiko im Hinterkopf behalten!
Im Video: Ablauf einer Magenspiegelung beim Pferd
In diesem Video erfährst Du alles Wichtige über die Gastroskopie bei Pferden, vom Ablauf der Untersuchung bis zur Behandlung und Prävention von Magengeschwüren. Du lernst, wie Magengeschwüre aussehen, welche Pferde betroffen sein können und wie es den Tieren nach der Therapie geht:Diagnose Magengeschwür beim Pferd: Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten
Wie oben schon erwähnt, erfolgt die Diagnose durch einen Tierarzt, indem eine Gastroskopie durchgeführt wird. Wurde ein Magengeschwür bestätigt, so kann der Tierarzt mit Schmerzmitteln, Entzündungshemmer und Medikamenten mit Omeprazol zum Schutz der Magenwand zunächst Abhilfe schaffen.

Die Diagnose erfolgt durch einen Tierarzt, indem eine Gastroskopie durchgeführt wird.
Es reicht jedoch nicht, dass Du nur die Symptome durch eine etwaige Behandlung linderst: Viel wichtiger ist es, dass die Ursachen ermittelt werden und diese in Zukunft vermieden werden. Nur dadurch ermöglichst Du Deinem Pferd eine vollständige Genesung.
Um Deinem Liebling jedoch wieder auf die Beine zu bekommen, können Medikamente oder Kräuter vorerst helfen. Der eben erwähnte Wirkstoff Omeprazol zählt zu den meistverwendeten Wirkstoffen und ist auch auf Turnieren zugelassen.
Zur Nachbehandlung oder um ein Magengeschwür vorzubeugen, können dem Pferd Zusatzfuttermittel gegeben werden, die den Magen vor Übersäuerung schützen. Jedoch sind Medikamente, wie oben bereits erwähnt, keine Dauerlösung.
Alternative Heilmethoden
Einige Pferdebesitzer vertrauen auch auf alternative Methoden, wie die traditionelle chinesische Medizin oder Homöopathie. Mit Naturheilmitteln kannst Du selbst Erste Hilfe leisten, jedoch ist es ratsam, immer fachlichen Rat einzuholen. Einige Beispiele für einsetzbare Kräuter sind:
- Hopfen: Diese Tropfen werden in der Apotheke gekauft. 2x täglich werden 25 Tropfen in Wasser aufgelöst und übers Futter gegeben
- Kamille: Hier kannst Du ca. sechs Esslöffel der getrockneten Kamillenblüten mit ein bis zwei Liter kochendem Wasser übergießen und 20 Minuten abgedeckt stehen lassen. Den Tee filtern und handwarm über das Futter geben.
- Kümmel: Einen Esslöffel getrocknete und zerquetsche Kümmelsamen mit einem Liter kochendem Wasser übergießen und 10 bis 15 Minuten ziehen lassen. Den Tee filtern und handwarm über das Futter geben.
- Passionsblume: Erhältlich als fertige Teemischung in der Apotheke. Der Einsatz als Sechs-Wochen-Kur hilft gegen Magengeschwüre.
Möchtest Du mehr über die Diagnose von Magengeschwüren erfahren? In diesem Video siehst Du, wie eine Magenspiegelung durchgeführt wird und anhand verschiedener Bilder kannst Du die unterschiedlichen Stadien der Erkrankung im Magen erkennen.
Was füttere ich bei einem Magengeschwür beim Pferd?
Achte vor allem darauf, basische Futtermittel zu füttern und versuche säurehaltige Nahrungsmittel zu meiden. Große Mengen an Heu, Stroh und gelegentlich ein Mash oder Leinsamen im Futter können die Magensäure neutralisieren und sind daher magenschonend.
Was haben Magenprobleme zur Folge?
Der Zustand des Pferdes verschlechtert sich, wenn es an einem Magengeschwür leidet, wie durch typische Symptome einer Magenerkrankung erkennbar wird. Insbesondere bei Sportpferden zeigt sich eine Abnahme ihrer Leistungsfähigkeit, begleitet von Mattigkeit und Erschöpfung. Bedauerlicherweise entsteht bei einer Entzündung des Pferdemagens ein Teufelskreis: Die Tiere verweigern Nahrung, wenn es ihnen schlecht geht, was wiederum zu einer Verschlimmerung der Krankheit führt, indem die Säure die Magenschleimhaut weiter angreift und die Magengeschwüre weiter wachsen können.
Risiken & Komplikationen ohne Behandlung
Unbehandelte Magengeschwüre können schwerwiegende gesundheitliche Folgen für das Pferd haben. Neben anhaltenden Schmerzen und Magenreizungen steigt zudem das Risiko für weitere Erkrankungen.
Zu den möglichen Komplikationen gehören:
- Chronische Magenschleimhautentzündungen
- Verminderte Futteraufnahme und Gewichtsverlust
- Koliken durch gestörte Verdauungsabläufe
- Innere Blutungen bei tiefen Geschwüren
- Magenperforation, die lebensbedrohlich sein kann
Je früher ein Magengeschwür erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Eine frühzeitige Diagnose vermeidet schwerwiegende Folgen und verbessert langfristig die Lebensqualität des Pferdes.
Magengeschwür beim Pferd: Tipps zur Fütterung
Wichtig ist die Fütterung: Nur wenn das Tier korrekt und mit guter Qualität gefüttert wird, kannst Du davon ausgehen, dass es ein gesundes Leben führen kann. Um Euren Zustand einzuschätzen, solltest Du Dir einige Fragen stellen:
- Wie viel Raufutter füttere ich meinem Pferd und wann hat es Zugang dazu?
- Wie groß ist die Ration des Kraftfutters?
- Setze ich auch das richtige Mineralfutter ein? Oder versorge ich mein Pferd unnötig mit weiteren Nährstoffen, die für den Organismus irrelevant sind?
Wichtig ist vor allem: Füttere möglichst basisch! Das hält den Säurewert im Magen Deines Pferdes niedrig und das Risiko eines Magengeschwürs sinkt.
Aber welches Futter ist basisch und welches ist sauer? Hier eine kleine Auflistung der üblichen Futtermittel:
Basisch | Sauer |
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Pferdebesitzer sollten das natürliche Fressverhalten ihres Pferdes fördern. Das heißt, es muss ausreichend Raufutter geboten bekommen. Eine Faustformel lautet hier: 1,5 – 2,0 % des Gewichts des Pferdes an Raufutter (Trockenmasse). Idealerweise sollte Dein Pferd uneingeschränkten Zugang zu Raufutter bekommen, beispielsweise mit einer Heuraufe oder Ähnlichem. Falls dies für Dich nicht möglich ist, sollten Fresspausen nie länger als vier Stunden andauern.
Die Ration des Kraftfutters sollte nie zu groß ausfallen. Für ein Pferd, das im Sport eingesetzt wird, reicht meistens das Raufutter nicht als Energiequelle. Für eine konstante Leistung muss es viele Nährstoffe über das Kraftfutter, sei es Müsli oder Pellets, aufnehmen. Vermeide hier ein Kraftfutter mit einem hohen Stärke- oder Zuckergehalt, da diese nur kurzfristige Energielieferanten sind und überlasten den Magen-Darm-Trakt.
Die Fütterung von Mash mit einem hohen Anteil an Leinsamen ist bestens für Pferde geeignet. Verwende hochwertige Pflanzenöle wie Leinöl, Hanföl oder Schwarzkümmelöl anstelle von Konzentraten bei der Fütterung.

Die Fütterung bei Magenbeschwerden sollte basisch sein. Achte zudem auf genügend Zugang zu Raufutter.
Tipps gegen ein Magengeschwür beim Pferd auf einen Blick:
- Fütterung von hochwertigem Raufutter in angemessener Menge´.
- Kraftfuttermengen möglichst gering halten.
- Möglichst viel freier Auslauf mit sozialen Kontakten zu Artgenossen.
- Vermeidung von physischem und psychischem Stress.
- Optimalen und angemessenen Trainingsplan erstellen.
- Sparsamer Einsatz von entzündungshemmenden Medikamenten.
Der Heilungsverlauf vom Magengeschwür bei Pferd
Generell gilt, je früher Du ein Magengeschwür erkennst, desto höher ist auch die (schnelle) Chance auf eine Heilung. Die meisten Magengeschwüre benötigen einige Wochen, bis die vollständig geheilt sind. In dieser Zeit sollte das Pferd, wie bereits oben beschrieben, möglichst nicht unter Stress leiden. Wichtig ist, dass Du den Heilungsverlauf regelmäßig von Deinem Tierarzt überprüfen lässt.
Fazit
Magengeschwüre können sowohl bei Freizeitpferden als auch im Profisport vorkommen. Allerdings ist bei Sportlern besondere Vorsicht geboten. Wichtig ist die Prävention, denn Magengeschwüre lassen sich vermeiden! Füttere möglichst naturnah, das bedeutet immer eine ausreichende Menge Raufutter und vermeide möglichst saure Futtermittel. Dabei sollten die Pausen zwischen den Mahlzeiten nie länger als vier Stunden betragen.
Neben der Fütterung ist vor allem die Haltung ein wichtiger Faktor. Pferde benötigen viel Auslauf, dann bleiben sie länger gesund. Auch der soziale Kontakt zu Artgenossen ist förderlich für die Gesundheit Deines Pferdes. Zu viel Stress ist Gift für den Magen. Deshalb solltest Du versuchen, das Stresslevel Deines Pferdes nicht unnötig zu strapazieren. Vermeide häufige Stallwechsel oder Transporte. Ob Dein Pferd anfällig für Magengeschwüre ist, kannst Du in diesem kostenfreien Test erfahren.
Unser Tipp: Hier findest Du weitere Informationen zum Thema Magengeschwüre bei Pferden!
8 Kommentare
Von Rübenschnitzel und z.B. Melasse bin ich nicht begeistert. Zuckerhaltige Futtermittel übersäuern den Magen. Etwas ganzen Hafer in die Ration fördert die Kautätigkeit. Die möglichst hohe Anzahl der “Kieferschläge” pro “Happen” fördert die Speichelbildung und puffert, wie oben beschrieben, die Magensäure ab. Gut durchgekauter Futterbrei kann von der Magensäure leicht durchdrungen werden, so dass die Säure nicht nach oben steigt, sondern sich mit dem Futterbrei mischt.
Also RUHE und Muße während und nach der Futterzeit!
Der Artikel ist sehr schön und sachlich geschrieben, ABER gerade dieses neue Pavo Futter Ease&Exel hat einige Komponenten drin, die meiner Meinung nach eben nicht für Pferde mit Magenproblemen geeignet sind! Da gibt es deutlich geeignetere Futter.
Richtig
Gastro vom Havens! Absolut das beste!
Pferde die Gesundheitsprobleme haben, sollten langsam aber sicher mit Luzernenklee (frisch von der Wiese)
erhalten, aber am Anfang nur als zufutter. Der Pferdehalter merkt schnell dass die Pferde das bisherige Heu liegen lassen und sich verstärkt um die Luzerne kümmern. Gesundheit ist wichtiger wie jeder Tierarzt.
Meine Pferde hatten früher oft im Frühjahr mit Rehe zu kämpfen. Seit ich die Pferde in die Luzerne stelle und im Winter Luzernenklee Heu verfüttere gibts keine Rehe mehr.
Ich kann ab der ersten Ernte voraussichtlich wieder kleine Luzerneballen liefern mit 15 kg zum Preis von
4,–€ ab Wiese. Quaterballen mit 600 kg ab Wiese für 130,– ab Heulagerstätte 160,00 €.
Wo wohnen Sie? Ich in Potsdam. Hätte Interesse
Meiner Meinung nach kann ein Magen sich nur Zuckerfrei und nur ohne Stroh erholen. Die harten Stengel tun dem Magen auch nicht gut und getreidehaltiges Futter nach meiner Erfahrung auch nicht. Eigentlich sollte man den Magen mit viel gutem Heu versorgen und Kraftfutter nur getreidefrei – wenn überhaupt füttern- ,wozu also noch Soja? Und welches Pferd hat ein massives Magengeschwür und wird damit weiterhin als Sportpferd auf Turnieren eingesetzt? Mein Pferd stellt übrigens sofort bei Gabe von Entzündungshemmern das Fressen von Kraftfutter komplett ein. Daran sieht man auch, dass das die Heilung nicht wirklich fördert. Da helfen nur schnell entsprechende Medikamente die die Magensäure raus nehmen, damit das Geschwür schnell abheilt. Alles andere hilft nichts und ist nur Geld gedruckt.
Es ist mittelalterlich, Kolikern über Stunden das Futter zu entziehen! Wir (Rehastall, Dr. bis S***) stellen seit Jahrzehnten schon kein Pferd mehr um auf Späne oder – wie in der Klinik gesehen- auf blanke Steine. Das erzeugt zusätzlichen Stress! Pferde sind nicht dumm- wenn der Magen nicht mehr schmerzt, fressen sie auch wieder- und das ist sehr wichtig für die Darmtätigkeit- wie bei uns auch. Gras und junges Heu oder sehr gutes Silo bringen solche Pferde in Stunden wieder in die Normalität zurück. Ansonsten hilft gegen Magengeschwüre schnell Omeprazol – und der Stressauslöser muss SOFORT ausgeschaltet werden. Meist sind dieses falsche Herden/ Boxenzusammenstellung und Überforderung beim Reiten. Der Rest ist Spielkram und unnötig.
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