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Von Auktionspferden bis Privathandel: Welche Kaufmethode ist die beste?

von Michelle Breitenfeld
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In diesem Artikel werden die gängigsten Methoden des Pferdekaufs beleuchtet, ihre Vor- und Nachteile aufgezeigt und wichtige Tipps gegeben, worauf beim Kauf zu achten ist. So kann jede angehende:r Pferdebesitzer:in die beste Entscheidung für sich und das zukünftige Pferd treffen.

Warum die Wahl der Kaufmethode wichtig ist

Der Kauf eines eigenen Pferdes ist ein bedeutender Schritt – sowohl emotional als auch finanziell. Doch bevor die Suche nach dem passenden Vierbeiner beginnt, steht eine wichtige Frage im Raum: Wo kann man ein Pferd kaufen? Die Wahl der Kaufmethode beeinflusst nicht nur die Auswahl der Pferde, sondern auch die Risiken und die Transparenz des gesamten Kaufprozesses.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Pferd zu erwerben – von Auktionen über Züchter und Händler bis hin zum Privatkauf oder der Adoption aus dem Tierschutz. Jede dieser Methoden hat ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Eine Pferdeauktion bietet eine breite Auswahl, während der Kauf beim Züchter oft durch die Transparenz bezüglich der Aufzucht und Herkunft des Tieres überzeugt. Wer ein Pferd von Privat kauft, kann in der Regel günstigere Angebote finden, übernimmt jedoch ein höheres Risiko. Damit der Pferdekauf ein Erfolg wird, ist es wichtig, sich im Vorfeld gründlich über die verschiedenen Optionen zu informieren.

Welche Kaufmethode ist die sicherste?

Der Kauf bei einem seriösen Züchter bietet die größte Sicherheit, da man hier meist vollständige Informationen zu Herkunft, Gesundheit und Ausbildung des Pferdes erhält. Eine unabhängige Ankaufsuntersuchung durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt sind dennoch empfehlenswert.

Kaufmethoden im Vergleich

Es gibt verschiedene Wege, ein Pferd zu kaufen, und jede Methode hat ihre eigenen Besonderheiten, Vorteile und Risiken. Im Folgenden werden die fünf häufigsten Kaufoptionen vorgestellt und miteinander verglichen.

Auktionspferde

Pferdeauktionen sind organisierte Veranstaltungen, bei denen Pferde meist von Züchtern, Sportställen oder Gestüten angeboten werden. Vor der eigentlichen Versteigerung werden die Pferde präsentiert, sodass Interessierte sie in Aktion sehen können. Einige Auktionen ermöglichen es, die Pferde vorher zu probereiten oder tierärztliche Untersuchungsberichte einzusehen. Geboten wird entweder vor Ort oder online, und das Pferd geht an den Höchstbietenden.

Vorteile einer Pferdeauktion:

  • Geprüfte Qualität – Viele Auktionspferde sind tierärztlich untersucht und haben dokumentierte Abstammungen.
  •  Große Auswahl – Je nach Auktion gibt es Jungpferde, Sportpferde oder Freizeitpferde in verschiedenen Preisklassen.
  • Gezielte Suche – Durch die vorherige Katalogisierung kann man sich im Vorfeld umfassend informieren.

Nachteile einer Pferdeauktion:

  • Hohes Tempo – Die Entscheidung muss oft innerhalb weniger Minuten getroffen werden, was für unerfahrene Käufer stressig sein kann.
  • Begrenzte Probemöglichkeiten – Das Probereiten ist oft nicht möglich, sodass man das Pferd nur anhand der Vorführung beurteilen kann.
  • Preissteigerung durch Bieterverfahren – Besonders gefragte Pferde können schnell sehr teuer werden.
Kaufmethode Pferd kaufen

Pferdeauktionen sind organisierte Veranstaltungen, bei denen Pferde meist von Züchtern, Sportställen oder Gestüten angeboten werden.

Pferdekauf über Züchter

Züchter haben langjährige Erfahrung in der Aufzucht und Ausbildung von Pferden. Sie kennen die Abstammung, das Temperament und die Gesundheit ihrer Tiere genau. Gerade für Käufer, die ein Jungpferd suchen oder besonderen Wert auf eine bestimmte Rasse legen, kann der Kauf beim Züchter eine ausgezeichnete Wahl sein.

Vorteile des Pferdekaufs beim Züchter:

  • Transparenz – Man kann sich über die Aufzucht, Haltung und Gesundheit der Pferde umfassend informieren.
  • Qualitätssicherung – Seriöse Züchter legen großen Wert auf eine artgerechte Aufzucht und solide Grundausbildung.
  • Gesundheitsnachweise – Oft sind Impfungen, tierärztliche Untersuchungen und Abstammungsdokumente lückenlos vorhanden.

Nachteile des Pferdekaufs beim Züchter:

  • Meist höhere Preise – Qualität hat ihren Preis, weshalb Züchterpferde oft teurer sind als vergleichbare Pferde aus anderen Quellen.
  • Weniger Auswahl an ausgebildeten Pferden – Viele Züchter verkaufen Jungpferde, die noch weiter ausgebildet werden müssen.

Pferdehandel und Händler

Nicht jeder Pferdehändler ist automatisch unseriös. Es gibt viele seriöse Händler, die sorgfältig auswählen, Pferde tierärztlich untersuchen lassen und sie verantwortungsbewusst verkaufen. Unseriöse Händler hingegen verschweigen oft gesundheitliche oder charakterliche Mängel.

Worauf man achten sollte:

  • Händler recherchieren – Bewertungen und Erfahrungsberichte anderer Käufer lesen.
  • Gesundheitsnachweise verlangen – Ein seriöser Händler wird kein Problem damit haben, tierärztliche Atteste oder Impfprotokolle vorzulegen.
  • Probereiten und Kennenlernen – Falls der Händler dies verweigert, sollte man skeptisch sein.

Vorteile des Pferdekaufs beim Händler:

  • Große Auswahl – Händler haben oft mehrere Pferde in verschiedenen Preisklassen.
  • Erfahrener Ansprechpartner – Ein seriöser Händler kann dabei helfen, das passende Pferd zu finden.

Nachteile des Pferdekaufs beim Händler:

  • Intransparenz – Herkunft und Vorgeschichte der Pferde sind nicht immer vollständig bekannt.
  • Mögliches Risiko – Bei unseriösen Händlern kann es passieren, dass ein Pferd nicht die beschriebenen Eigenschaften hat.
Kaufmethode Pferd kaufen

Ein Pferd kann auf verschiedene Weise erworben werden, etwa über Auktionen, direkt beim Züchter oder durch einen Privatkauf.

Privatkauf von Pferden

Viele Pferde werden von Privatpersonen verkauft – sei es, weil sich die Lebensumstände ändern oder das Pferd nicht mehr zum Reiter passt.

Vorteile des Privatkaufs:

  • Oft günstiger – Da keine Händler- oder Auktionsgebühren anfallen, sind die Preise meist niedriger.
  • Bekanntes Umfeld – Das Pferd bleibt oft bis zum Verkauf im vertrauten Stall, was Stress reduziert.
  • Mehr Zeit für Kennenlernen – Man kann das Pferd in Ruhe testen und sich mehrere Male mit ihm beschäftigen.

Nachteile des Privatkaufs:

  • Keine Gewährleistung – Im Gegensatz zu einem Händler gibt es beim Privatverkauf keine gesetzliche Garantie.
  • Weniger Transparenz – Gesundheitsprobleme oder Verhaltensauffälligkeiten können verschwiegen werden.

Pferde aus dem Tierschutz oder von Rettungsorganisationen

Tierschutzorganisationen vermitteln Pferde, die aus schlechten Haltungsbedingungen gerettet oder abgegeben wurden. Oft wird eine Schutzgebühr erhoben und Interessierte müssen nachweisen, dass sie dem Pferd ein geeignetes Zuhause bieten können.

Vorteile des Pferdekaufs aus dem Tierschutz:

  • Tierschutz unterstützen – Man gibt einem Pferd eine zweite Chance auf ein gutes Leben.
  • Faire Preise – Schutzgebühren sind oft günstiger als Marktpreise für vergleichbare Pferde.

Nachteile des Pferdekaufs aus dem Tierschutz:

  • Wenig Informationen zur Vorgeschichte – Oft ist nicht bekannt, was das Pferd bereits erlebt hat.
  • Mögliche gesundheitliche Probleme – Einige Tierschutzpferde haben gesundheitliche oder psychische Einschränkungen, die Erfahrung und Geduld erfordern.

Jede Kaufmethode hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Wer auf Sicherheit und Transparenz setzt, ist mit einem Züchter oder einer seriösen Auktion gut beraten. Wer lieber günstiger kaufen möchte, findet oft gute Angebote von Privatpersonen oder im Tierschutz – muss aber genauer hinsehen. Händler bieten eine große Auswahl, aber hier ist Vorsicht geboten, um nicht an unseriöse Verkäufer zu geraten.

Wie bewertet man ein Pferd vor dem Kauf?

Ein Pferd sollte vor dem Kauf anhand von Exterieur, Gangarten, Temperament, Gesundheitszustand (inkl. Ankaufsuntersuchung), Ausbildungsstand, Einsatzzweck und bisherigen Leistungen sowie durch eine Probereitstunde und die Einschätzung eines Experten bewertet werden.

Worauf sollte man beim Pferdekauf generell achten?

Der Kauf eines Pferdes ist eine langfristige Entscheidung, die gut durchdacht sein sollte. Neben der Wahl der passenden Kaufmethode gibt es einige grundlegende Aspekte, die jeder Käufer beachten sollte, um spätere Enttäuschungen oder Probleme zu vermeiden.

Gesundheitscheck – Warum die Ankaufsuntersuchung wichtig ist

Ein gesunder Körper ist die Grundlage für ein langes und glückliches Pferdeleben. Deshalb ist es unerlässlich, den Gesundheitszustand des Pferdes vor dem Kauf genau zu überprüfen.

Tierärztliche Ankaufsuntersuchung (AKU):
Dabei untersucht ein Tierarzt das Pferd auf mögliche gesundheitliche Probleme. Es gibt eine kleine AKU (äußere Untersuchung, Lahmheitskontrolle, Herz und Lunge) und eine große AKU (inklusive Röntgenbilder). Gerade bei teureren oder sportlich genutzten Pferden empfiehlt sich die große AKU.

Zahn- und Hufkontrolle:
Sind die Zähne regelmäßig gepflegt? Ein unentdecktes Zahnproblem kann zu Rittigkeitsproblemen führen.
Wie ist der Zustand der Hufe? Pferde mit schlechten Hufen benötigen oft spezielle Pflege oder Korrekturen durch den Schmied.

Impfungen und Entwurmung:
Ein Blick in den Pferdepass zeigt, ob alle Impfungen aktuell sind und ob regelmäßige Entwurmungen durchgeführt wurden.
Tipp: Auch wenn das Pferd gesund wirkt, sollte man immer eine unabhängige Tierärztin oder einen Tierarzt für eine Ankaufsuntersuchung hinzuziehen.

Kaufmethode Pferd kaufen

Vor dem Kauf eines Pferdes sollte unbedingt eine Ankaufsuntersuchung (AKU) durchgeführt werden.

Charakter und Ausbildungsstand des Pferdes

Nicht nur die Gesundheit zählt – auch das Wesen und der Trainingsstand des Pferdes müssen zum Käufer passen.

Charaktereinschätzung:
Ist das Pferd eher ruhig oder temperamentvoll? Wie reagiert es auf neue Situationen? Ist es menschenbezogen oder eher distanziert?

Probereiten und Umgang testen:
Mindestens einmal, besser mehrmals, sollte man das Pferd selbst reiten. Auch die Bodenarbeit oder das Verladen in einen Anhänger kann Aufschluss über den Charakter geben. Falls man unsicher ist, sollte ein erfahrener Reiter oder Trainer beim Termin dabei sein.

Ausbildungsstand realistisch einschätzen:
Ein junges Pferd benötigt noch viel Training – hat man die Erfahrung und Zeit dafür? Ein gut ausgebildetes Pferd ist oft teurer, kann aber für Anfänger die bessere Wahl sein.
Sind die Gänge bequem zu sitzen, oder hat das Pferd eine besonders schwungvolle Bewegung, die schwer auszusitzen ist?

Tipp: Ein Pferd kann wunderschön sein, aber wenn es nicht zum eigenen Können und den persönlichen Bedürfnissen passt, wird es schwer, eine harmonische Partnerschaft aufzubauen.

Das passende Pferd für das eigene Können und die gewünschte Disziplin wählen

Jeder Reiter hat andere Ziele – ob Freizeit, Sport oder Zucht. Das Pferd sollte zur geplanten Nutzung passen.

Freizeitpferd:
Ein ruhiges Temperament und Geländesicherheit sind hier besonders wichtig. Auch ältere Pferde, die zum Beispiel nicht mehr für den Turniersport geeignet sind, sind oft tolle Freizeitpartner. Wichtig ist, dass das Pferd nervenstark ist und sich nicht so schnell durch ungewohnte Situationen verunsichern lässt.

Sportpferd:
Soll das Pferd im Turniersport starten, sind Abstammung und Bewegungspotenzial entscheidend. Eine gute Abstammung bedeutet dabei nicht gleich, dass das Pferd auch ein hohes Potenzial mit sich bringt. Auch Pferde ganz ohne oder ohne besondere Abstammung können für den Turniersport geeignet sein. Wichtig ist, dass ein Sportpferd körperlich belastbar ist und genug Potenzial für die gewünschten Klassen mitbringt.

Jungpferd oder erfahrener Partner?
Jungpferde bieten viel Entwicklungspotenzial, brauchen zugleich aber auch erfahrene Reiter und Training. Sie kennen oft bestimmte Situationen noch nicht. Ihnen verschiedene Dinge beizubringen, kann viel Geduld und Zeit in Anspruch nehmen. Ein älteres, bereits gut ausgebildetes Pferd ist oft besser für Reiter, die ein sicheres, zuverlässiges Pferd suchen. Hier ist beispielsweise zu beachten, ob das Pferd für die eigenen Anforderungen noch geeignet ist.

Größe und Statur berücksichtigen:
Das Pferd sollte zur eigenen Körpergröße und dem Gewicht passen. Wenn Reiter zu schwer für das Pferd sind, kann das zu Rückenproblemen bei dem Tier führen. Ist man zu klein, oder leicht, kann es sein, dass man der Kraft des Pferdes nichts entgegenzusetzen hat. Auch der Reitstil spielt eine Rolle: Ein Springpferd braucht andere körperliche Voraussetzungen als ein Dressurpferd oder ein gemütliches Freizeitpony. Welche Größe und Statur eines Pferdes zu einem passt, kann man gut von außenstehenden Personen beurteilen lassen.

Tipp: Emotionen sind beim Pferdekauf oft stark, aber die Entscheidung sollte rational sein – das Pferd muss zu den eigenen Fähigkeiten und Zielen passen.

Der Pferdekauf ist eine Entscheidung für viele Jahre. Wer sich im Vorfeld gut informiert, eine Ankaufsuntersuchung durchführt und das Pferd mehrmals testet, hat die besten Chancen, einen passenden Partner zu finden.

Kaufmethode Pferd kaufen

Auch wenn der Kauf eines Pferdes eine emotionale Entscheidung ist, solltest du dennoch rational bleiben und prüfen, ob das Pferd zu dir und deinem Ausbildungsstand passt.

Was sollte im Pferdekaufvertrag stehen?

Im Kaufvertrag für ein Pferd sollten die Vertragsparteien, eine detaillierte Beschreibung des Pferdes (inkl. Name, Alter, Rasse, Abstammung, Gesundheitszustand), der Kaufpreis, Zahlungsmodalitäten, Haftungsausschlüsse, Gewährleistungsrechte, mögliche Ankaufsuntersuchungen sowie besondere Vereinbarungen zur Rückgabe oder Nutzung festgehalten werden. Hier findest du einen Muster-Kaufvertrag.

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