Die Working Equitation ist eine faszinierende Reitsportdisziplin, die sich aus den traditionellen Arbeitsreitweisen Südeuropas entwickelt hat. Ursprünglich diente sie der praktischen Arbeit mit Rindern, heute verbindet sie klassische Dressur, Geschicklichkeitsaufgaben und temporeiche Prüfungen zu einem vielseitigen Wettkampfsport. Dabei kommt es auf Präzision, Harmonie und feine Kommunikation zwischen Reiter und Pferd an. Ob ambitionierter Turnierreiter oder begeisterter Freizeitreiter – die Working Equitation bietet für jeden spannende Herausforderungen. Sie fördert nicht nur die Geschicklichkeit und Durchlässigkeit des Pferdes, sondern stärkt auch die Partnerschaft zwischen Reiter und Vierbeiner.
Die Geschichte der Working Equitation
Die Working Equitation hat ihre Wurzeln in der praktischen Arbeit mit Vieh und wurde ursprünglich von Reitern auf iberischen Halbinseln wie Spanien und Portugal entwickelt. Die Disziplin entstand, um die Fähigkeiten von Pferd und Reiter in einer Vielzahl von praktischen Aufgaben zu testen, wie z. B. das Führen von Rindern, das Überwinden von natürlichen Hindernissen und das Einhalten bestimmter Dressurvorgaben. Diese Fähigkeiten waren und sind in der Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung.
Ab den 1990er Jahren begann sich Working Equitation als anerkannte Sportart zu etablieren, wobei es zunächst vor allem in den Ländern Süd- und Westeuropas populär wurde. In Deutschland fand die Working Equitation erst in den letzten zwei Jahrzehnten zunehmend Anerkennung und hat heute eine wachsende Anhängerschaft sowohl im Freizeit- als auch im Turniersport.
Besondere Anforderungen an das Westernpferd
In der Working Equitation spielt das Westernpferd eine zentrale Rolle, da es die nötige Vielseitigkeit und Sensibilität mitbringt, um in dieser Disziplin erfolgreich zu sein. Im Vergleich zu anderen Pferderassen zeichnen sich Westernpferde durch ihre hohe Beweglichkeit und Kooperationsbereitschaft aus. Besonders beliebt sind Rassen wie das Quarter Horse, das Paint Horse oder der Mustang, die traditionell für das Arbeiten mit Rindern gezüchtet wurden.
Ein gutes Westernpferd für Working Equitation muss in der Lage sein, sowohl schnelle Wendungen als auch präzise Bewegungen auszuführen und gleichzeitig ruhig und konzentriert zu bleiben. Die Pferde sollten eine gute Grundausbildung in Dressur und Geschicklichkeit haben, damit sie die verschiedenen Anforderungen wie das Überwinden von Hindernissen oder das Manövrieren in engen Räumen meistern können.
Die Rasse des Pferdes spielt jedoch eine untergeordnete Rolle – viel entscheidender ist, dass das Pferd über die nötige Schüchternheit und Aufmerksamkeit verfügt, um auf feine Hilfen des Reiters zu reagieren und dabei immer kooperativ bleibt. Wichtige Eigenschaften eines Working Equitation-Pferdes sind auch eine gute Kondition, Ausdauer und ein starker Arbeitswille.
Welche Pferde eignen sich besonders für die Working Equitation?
In der Working Equitation sind vielseitige, wendige und nervenstarke Pferde gefragt. Da die Disziplin ursprünglich aus der Arbeitsreitweise hervorgegangen ist, müssen Pferde nicht nur dressurmäßige Grundausbildung mitbringen, sondern auch Geschicklichkeit, Schnelligkeit und eine gute Nervenstärke besitzen.
Merkmale eines geeigneten Pferdes:
- Wendigkeit & Balance: Pferde mit natürlicher Geschmeidigkeit und einer guten Körperbalance haben es im Trail und in der Rinderarbeit leichter. Sie können enge Wendungen schnell und präzise ausführen.
- Ruhiges, konzentriertes Wesen: Da die Working Equitation viele technische Herausforderungen beinhaltet, ist ein nervenstarkes und lernwilliges Pferd von Vorteil. Es sollte sich nicht schnell aus der Ruhe bringen lassen und konzentriert auf die Hilfen des Reiters reagieren.
- Kraft & Versammlungsfähigkeit: Besonders für die höheren Klassen ist es wichtig, dass das Pferd die Fähigkeit zur Versammlung mitbringt, da viele Lektionen aus der klassischen Dressur (z. B. Pirouetten oder Seitengänge) abgefragt werden.
Geeignete Pferderassen:
Traditionell werden in der Working Equitation iberische Pferde wie Lusitanos und Andalusier (P.R.E.) eingesetzt. Diese Rassen sind bekannt für ihre Wendigkeit, Versammlungsfähigkeit und ihren kooperativen Charakter. Auch Murgese-Pferde, Camargue-Pferde oder italienische Maremmanos sind beliebte Vertreter.
Aber auch andere Pferderassen können in dieser Disziplin erfolgreich sein. Quarter Horses und Appaloosas bringen oft Schnelligkeit und Reaktionsschnelligkeit mit, während Barockpferde durch ihre natürliche Versammlungsfähigkeit punkten. Selbst Warmblüter oder robuste Ponys können mit dem richtigen Training und passender Ausbildung in der Working Equitation erfolgreich sein.
Letztendlich kommt es weniger auf die Rasse als auf die individuellen Eigenschaften des Pferdes an. Mit einer guten Grundausbildung und gezieltem Training kann nahezu jedes Pferd für die Working Equitation geeignet sein.

Für ein geeignetes Working Equitation Pferd kommt es viel auf den Charakter und Arbeitswillen des Pferdes an.
Ernährung und Pflege für Working Equitation-Pferde
Die richtige Ernährung und Pflege des Pferdes sind entscheidend, um es fit und gesund für die Herausforderungen der Working Equitation zu halten. In dieser Disziplin wird von den Pferden viel Leistung abverlangt – sowohl im Bereich der Dressur als auch bei den Geschicklichkeitsaufgaben und der Arbeit mit Rindern.
- Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung ist für das Pferd unerlässlich, insbesondere während der intensiven Trainingszeiten oder vor Turnieren. Pferde benötigen eine Mischung aus hochwertigem Heu und Kraftfutter, um ihre Energie zu erhalten. Der Proteinbedarf kann je nach Trainingsintensität variieren, wobei vor allem eine ausreichende Zufuhr an Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen wichtig ist. In der Regel sollte auf eine hohe Qualität des Futters geachtet werden, um Verdauungsprobleme zu vermeiden und das Wohlbefinden des Pferdes zu gewährleisten.
- Pflege: Die regelmäßige Pflege des Pferdes spielt eine zentrale Rolle, um Verletzungen vorzubeugen und die Leistungsfähigkeit zu erhalten. Hufpflege ist besonders wichtig, da Working Equitation-Pferde oft auf unterschiedlichen Untergründen unterwegs sind. Hufschmiedbesuche sollten regelmäßig stattfinden, um die Hufe gesund zu erhalten.
Außerdem ist es wichtig, das Pferd regelmäßig zu dehnen und zu massieren, um die Muskulatur zu lockern und Verspannungen vorzubeugen. Der regelmäßige Einsatz von speziellen Schabracken, Decken und Gamaschen sorgt für zusätzlichen Komfort, insbesondere nach dem Training oder bei längeren Wettkampfeinsätzen.
Regeln und Bewertungskriterien – So funktioniert die Bewertung in der Working Equitation
Die Working Equitation ist eine anspruchsvolle Disziplin, bei der Pferd und Reiter in verschiedenen Prüfungen ihre Vielseitigkeit und Zusammenarbeit unter Beweis stellen müssen. Die Bewertung erfolgt nach einem festgelegten Punktesystem, das nicht nur technische Fähigkeiten, sondern auch den Gesamteindruck von Harmonie und Stil berücksichtigt. Dabei werden sowohl die Präzision der auszuführenden Lektionen als auch die geschmeidige Kommunikation zwischen Pferd und Reiter bewertet.
Disziplinen im Wettbewerb:
Ein typischer Working Equitation-Wettbewerb besteht aus vier Hauptprüfungen, die jeweils unterschiedliche Aspekte der Reitkunst und des praktischen Arbeitens mit dem Pferd abdecken:
- Dressurprüfung: Diese Prüfung fordert die klassische Ausbildung von Pferd und Reiter. Bewertet werden Versammlung, Durchlässigkeit, Taktsicherheit und der korrekte Sitz des Reiters. Der Reiter muss in der Lage sein, das Pferd in einer feinen und präzisen Weise zu lenken, ohne dass es zu Hektik oder Verlust der Balance kommt. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Reiter und Pferd ist hier von größter Bedeutung.
- Techniktrail: Vier müssen die Reiter verschiedene Hindernisse wie Tore, Slaloms oder Brücken in einer festgelegten Reihenfolge überwinden. Es geht darum, diese Hindernisse mit Präzision und in einem harmonischen Fluss zu meistern. Es wird bewertet, wie flüssig der Übergang von einem Hindernis zum nächsten erfolgt und wie gut der Reiter das Pferd über die verschiedenen Aufgaben hinweg führt.
- Speedtrail: ier müssen die Reiter verschiedene Hindernisse wie Tore, Slaloms oder Brücken in einer festgelegten Reihenfolge überwinden. Es geht darum, diese Hindernisse mit Präzision und in einem harmonischen Fluss zu meistern. Es wird bewertet, wie flüssig der Übergang von einem Hindernis zum nächsten erfolgt und wie gut der Reiter das Pferd über die verschiedenen Aufgaben hinweg führt.
- Rinderarbeit: Diese Prüfung ist eine der markantesten Disziplinen in der Working Equitation und prüft die Fähigkeit des Reiters, mit Rindern zu arbeiten. Dabei muss der Reiter in der Lage sein, Rinder zu separieren, sie zu treiben und sie in einer bestimmten Richtung zu lenken, ohne sie zu drängen oder zu nervös zu machen. Diese Disziplin erfordert nicht nur Geschicklichkeit, sondern auch Geduld und ein gutes Gespür für das Pferd.
Bewertungskriterien:
Die Bewertung in der Working Equitation erfolgt auf Grundlage von verschiedenen Kriterien, die während der Prüfungen genau beobachtet werden. Zu den wichtigsten Bewertungskriterien gehören:
- Takt und Balance: Das Pferd muss in allen Gangarten taktvoll und im Gleichgewicht bleiben. Jegliche Unstimmigkeiten in der Gangart werden negativ bewertet.
- Geschmeidigkeit und Bewegungsfluss: Eine flüssige Bewegung zwischen den verschiedenen Lektionen und Hindernissen ist von zentraler Bedeutung. Unebene oder abrupt wirkende Bewegungen werden abgewertet.
- Korrektheit der Lektionen Jede Lektion, sei es eine Drehung, ein Übergang oder eine Seitwärtsbewegung, muss korrekt ausgeführt werden. Fehler in der Ausführung, wie etwa falsche Winkel oder ungenaue Linien, führen zu Punktabzügen.
- Kommunikation zwischen Reiter und Pferd: Wie gut der Reiter in der Lage ist, mit feinen Hilfen zu kommunizieren, und wie gut das Pferd auf diese reagiert, wird ebenfalls bewertet. Ein ruhiges und respektvolles Zusammenspiel wird hoch bewertet, während lautes oder unsensibles Eingreifen mit den Hilfen negativ auffällt.
In den höheren Klassen wird von den Reitern erwartet, dass sie die Zügel einhändig führen, was zusätzliche Anforderungen an die Feinheit und Präzision der Hilfengebung stellt.
Was macht man bei Working Equitation?
Working Equitation ist eine Reitsportdisziplin, die auf den traditionellen Arbeitsreitweisen Südeuropas basiert. Sie wurde entwickelt, um die Vielseitigkeit und Geschicklichkeit von Pferd und Reiter zu testen, insbesondere in Bezug auf die Arbeit mit Rindern. Der Sport besteht aus vier Hauptdiszipline.
Working Equitation international – Wie sich Regelwerke und Reitweisen unterscheiden
Working Equitation erfreut sich weltweit wachsender Beliebtheit, wobei sich die Regeln und Stile regional unterscheiden.
Die wichtigsten internationalen Unterschiede:
- Portugal & Spanien: Die Reitweise ist stark von der traditionellen Viehhirtenarbeit geprägt, wobei das elegante Reiten mit einer einhändigen Zügelführung betont wird.
- Italien & Frankreich: Hier fließen modernere Dressurtechniken stärker in die Disziplin ein, mit einem klareren Fokus auf klassische Dressurarbeit.
- Deutschland: Die Disziplin erfreut sich zunehmender Popularität und kombiniert häufig Elemente der klassischen Dressur mit Trail-Übungen, was zu einem sehr vielseitigen Ansatz führt.
- USA: Der Stil ist oft lockerer und integriert Elemente der Westernreitweise, was sich in der Wahl der Ausrüstung und der Reitweise widerspiegelt.
Obwohl die grundlegenden Prinzipien überall gleich sind, variieren Stil, Ausrüstung und Bewertungskriterien je nach Land und Verband.
Zubehör und Ausrüstung in der Working Equitation
In der Working Equitation ist die Wahl der richtigen Ausrüstung entscheidend für den Erfolg. Die Ausstattung muss den Anforderungen der Disziplin gerecht werden, da die Reiter sowohl dressurmäßige Übungen als auch Aufgaben wie das Überwinden von Hindernissen oder das Arbeiten mit Rindern durchführen.
- Sattel und Zäumung: Für die Working Equitation wird in der Regel ein Westernsattel oder ein speziell angepasster Working Equitation-Sattel verwendet. Diese Sättel bieten eine gute Stabilität und sind so konstruiert, dass sie den Reiter in einer sicheren und funktionalen Position halten. Die Zäumung kann variieren, häufig kommen jedoch Zäume mit schlichteren, funktionalen Gebissen zum Einsatz, wie z. B. ein Shank- oder Bosal-Zäumung. Wichtig ist, dass die Zäumung dem Pferd ermöglicht, präzise auf die Hilfegebung des Reiters zu reagieren.
- Kopfstück und Ausrüstung für Hindernisse: Auch bei der Ausrüstung für das Überwinden von Hindernissen (wie beispielsweise beim Slalom oder dem „Gate Opening“) ist Funktionalität entscheidend. Hier werden oft spezielle Leinen oder Handführungen verwendet, die den Reiter dabei unterstützen, das Pferd sicher und effizient durch enge Passagen oder bei Wendungen zu führen.
- Schutz und Komfort für das Pferd: Auch für das Pferd ist komfortable Ausrüstung wichtig. Decken und Schabracken, die den Sattel gut polstern, sorgen dafür, dass das Pferd auch bei intensiven Trainingseinheiten oder Wettbewerben keine Beschwerden entwickelt. Hufschutz, wie spezielle Hufglocken oder -schuhe, können ebenfalls nützlich sein, um das Pferd vor Verletzungen zu schützen, besonders auf unebenem Terrain.
Trainingstipps für eine erfolgreiche Working Equitation – So verbesserst du deine Technik
Erfolgreiches Reiten in der Working Equitation erfordert ein ausgewogenes und vielseitiges Training. Es ist wichtig, alle Fähigkeiten – von der Dressurarbeit über das Hindernistraining bis hin zur Rinderarbeit – zu fördern. Nur durch ein breit gefächertes Training können Pferd und Reiter in den unterschiedlichen Disziplinen konkurrenzfähig bleiben.
Wichtige Trainingsaspekte:
- Dressurarbeit: Die Basis der Working Equitation ist eine solide dressurmäßige Ausbildung. Dazu gehören das Schaffen von Durchlässigkeit und Versammlung, aber auch das Üben von Übergängen und dem „Verfeinern“ der Hilfengebung. Gerade die Versammlung ist besonders wichtig, da sie es dem Pferd ermöglicht, in den anspruchsvolleren Disziplinen wie der Rinderarbeit oder dem Techniktrail seine Balance zu halten. Übungen wie das Reiten von Schulfiguren, z. B. von Schulterherein oder Renvers, stärken die Seitengänge und verbessern die Reaktionsfähigkeit des Pferdes.
- Hindernistraining: Im Techniktrail kommt es nicht nur auf die Überwindung der Hindernisse an, sondern auch darauf, wie harmonisch das Pferd die Aufgaben bewältigt. Das regelmäßige Üben der Hindernisse unter kontrollierten Bedingungen hilft, Vertrauen aufzubauen und eine flüssige Bewegung zu entwickeln. Du kannst mit einfachen Hindernissen beginnen und die Schwierigkeit Schritt für Schritt steigern – etwa mit engeren Slalom-Strecken oder schwierigeren Toren.
- Koordination & Wendigkeit: Die Fähigkeit, präzise Übergänge zu reiten und das Pferd schnell von einer Aufgabe zur nächsten zu lenken, ist essentiell für das Gelingen von Techniktrail und Speedtrail. Das Üben von Übergängen, sowohl im Schritt als auch im Galopp, stärkt das Verständnis des Pferdes für die feinen Hilfen. Seitengänge wie Schulterherein und Travers werden helfen, die Beweglichkeit des Pferdes zu fördern und die Koordination zu verbessern.
- Geländetraining: In dieser Disziplin ist das Pferd nicht nur auf ebenen, sondern auch auf unebenen und möglicherweise rutschigen Böden unterwegs. Ein gutes Geländetraining stärkt die Trittsicherheit und den Mut des Pferdes, es schult die Balance und gibt dem Pferd das nötige Vertrauen, auch in schwierigen Situationen ruhig zu bleiben. Das Reiten auf verschiedenen Untergründen, wie etwa auf Gras, im Wald oder auf Sandwegen, fördert die körperliche Fitness des Pferdes und hilft ihm, sich schnell an neue Herausforderungen anzupassen.
Gezielte Übungen wie das Reiten von engen Wendungen, das Setzen von Gewichtshilfen und das gezielte Üben der einhändigen Zügelführung sind entscheidend, um sowohl in der Technik- als auch in der Speedtrail-Prüfung erfolgreich zu sein.

Working Equitation Kurse – Wie du das richtige Training findest
Ein guter Trainer und gezielt gewählte Kurse sind entscheidend für den Fortschritt in der Working Equitation. Doch worauf sollte man achten?
Kriterien für einen passenden Kurs:
- Erfahrung des Trainers: Ein erfahrener Trainer, der sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Turniererfahrung mitbringt, ist ein großer Vorteil. Zertifizierungen und Referenzen, wie etwa die Zugehörigkeit zu anerkannten Verbänden, garantieren eine fundierte Ausbildung und eine gute Grundlage für das Training.
- Trainingsmethoden: Achte darauf, dass der Trainer eine pferdegerechte Ausbildung mit individuellen Trainingsansätzen verfolgt. Working Equitation erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Reiter und Pferd, und daher ist es wichtig, dass der Trainer in der Lage ist, auf die Bedürfnisse von Pferd und Reiter einzugehen und diese gezielt zu fördern.
- Inhalte: Ein guter Kurs sollte nicht nur auf die Technik des Trailreitens oder der Rinderarbeit fokussieren, sondern auch auf die fundamentalen Grundlagen der Dressurarbeit, die das Fundament für jede Disziplin bilden. Das Programm sollte eine ausgewogene Mischung aus diesen Bereichen bieten und optional auch intensivere Trainingseinheiten für spezielle Disziplinen wie die Rinderarbeit umfassen.
- Kursgröße & Struktur: Kleine Gruppen sind ideal, um eine individuelle Betreuung zu ermöglichen. Dies gibt dem Trainer die Möglichkeit, gezielt auf die einzelnen Reiter einzugehen und direkte, praxisorientierte Rückmeldungen zu geben. Für Anfänger sind Einzelstunden eine gute Wahl, während Fortgeschrittene von größeren Gruppen oder Intensivkursen profitieren können.
Ob du dich für Einzelunterricht oder einen mehrtägigen Lehrgang entscheidest, hängt von deinem aktuellen Leistungsstand und deinen Zielen ab. In jedem Fall sollte der Kurs deine Bedürfnisse als Reiter fördern und dir helfen, deine Fähigkeiten in allen relevanten Bereichen der Working Equitation zu verbessern.
Welche Pferde eignen sich für Working Equitation?
Für Working Equitation eignen sich wendige, nervenstarke und vielseitige Pferde mit guter Versammlungsfähigkeit, wie iberische Rassen (Lusitano, Andalusier) oder Westernpferde (Quarter Horses). Allerdings können auch gut trainierte Warmblüter, Ponys oder andere Rassen mit entsprechender Ausbildung erfolgreich in dieser Disziplin starten.
Die Bedeutung der Sitz- und Hilfengebung – Präzision als Schlüssel zur Perfektion
In der Working Equitation ist die feine Kommunikation zwischen Reiter und Pferd der Schlüssel zum Erfolg. Der Sitz und die Hilfengebung sind dabei essenziell, um die gewünschte Präzision und Harmonie zu erreichen. Je feiner und gezielter die Hilfen, desto besser wird die Zusammenarbeit zwischen Reiter und Pferd.
Wichtige Aspekte:
- Unabhängiger Sitz: Ein stabiler und unabhängiger Sitz ist die Grundlage für jede weitere Hilfegebung. Nur ein Reiter, der in der Lage ist, sich selbst zu balancieren, kann fein und effektiv auf das Pferd einwirken. Ein lockerer, aber sicherer Sitz verhindert unnötige Störungen und ermöglicht eine präzise Führung des Pferdes.
- Gewichtshilfen: Der gezielte Einsatz von Gewichtshilfen ist besonders wichtig in Wendungen und Tempiwechseln. Durch das Verlagern des Gewichts kann der Reiter das Pferd subtil in die gewünschte Richtung lenken, ohne auf die Zügel oder Schenkelhilfen zurückzugreifen. Diese Hilfen bieten dem Pferd eine klare, aber sanfte Führung.
- Schenkel- und Zügelhilfen: Diese müssen gleichzeitig präzise und koordiniert eingesetzt werden, um das Pferd zu lenken, ohne es zu verwirren. Besonders in höheren Klassen der Working Equitation, wo schnelle Übergänge und komplexe Aufgaben verlangt werden, ist es entscheidend, dass der Reiter die Hilfen in perfektem Einklang mit den Bewegungen des Pferdes einsetzt.
Je höher die Klasse, desto wichtiger ist es, weitgehend mittels Sitz- und Gewichtshilfen zu reiten, um Harmonie und Kontrolle zu gewährleisten.

In der Disziplin Working Equitation ist die feine Kommunikation zwischen Reiter und Pferd besonders wichtig.
Working Equitation und die Wahl des passenden Sattels
Der Sattel spielt eine entscheidende Rolle für die Performance in der Working Equitation, da er den Reiter in seiner Beweglichkeit unterstützt und dem Pferd gleichzeitig ausreichend Freiheit in der Bewegung lässt.
Wichtige Kriterien:
- Sitzkomfort: TDer Sattel sollte dem Reiter einen sicheren, stabilen Sitz bieten, ohne ihn in seiner Bewegungsfreiheit einzuschränken. Ein tieferer Sitz kann helfen, die Balance zu verbessern und den Reiter in eine bessere Position zu bringen, was für eine feinere Hilfengebung wichtig ist.
- Bewegungsfreiheit: Besonders wichtig ist, dass der Sattel dem Pferd ausreichend Bewegungsfreiheit in der Schulter und im Rücken lässt. Ein schlecht sitzender Sattel kann das Pferd in seiner Beweglichkeit einschränken und zu Verspannungen führen, was sich negativ auf die Performance auswirkt.
- Anpassung: Ideal ist ein Sattel, der individuell auf das Pferd abgestimmt ist. Maßanfertigungen oder anpassbare Kopfeisen sorgen dafür, dass der Sattel optimal auf die Anatomie des Pferdes passt und für lange Trainingseinheiten oder Turniere angenehm bleibt.
Spanische oder portugiesische Sattelmodelle sind in der Working Equitation besonders beliebt, da sie eine Kombination aus Stabilität und Flexibilität bieten. Diese Sättel ermöglichen es dem Reiter, sich sicher zu fühlen, während das Pferd gleichzeitig genug Bewegungsfreiheit erhält.
Häufige Fehler und wie du sie vermeidest – Tipps für bessere Leistungen
In der Working Equitation gibt es eine Reihe von häufigen Fehlern, die Reitern sowohl im Training als auch auf Turnieren wertvolle Punkte kosten können. Mit einem gezielten Ansatz und der richtigen Strategie lassen sich diese Fehler jedoch meist leicht beheben.
Typische Fehler und ihre Lösungen:
- Zu wenig Gymnastizierung: ROft wird im Training der Fokus zu sehr auf das Reiten von Trail-Elementen oder Rinderarbeit gelegt, ohne die Grundlagen der Dressur zu festigen. Eine solide Gymnastizierung verbessert nicht nur die Durchlässigkeit des Pferdes, sondern auch seine Beweglichkeit und Wendigkeit. Regelmäßige Dressurarbeit sorgt dafür, dass das Pferd auf die feineren Hilfen des Reiters besser reagieren kann.
- Falsche Linienwahl im Trail: Viele Reiter machen den Fehler, nicht vorausschauend zu reiten und dadurch ihre Linien nicht präzise zu wählen. Eine fehlerhafte Linienwahl führt zu schlechteren Bewertungen und kann dazu führen, dass Hindernisse nicht in der richtigen Reihenfolge oder mit ungenauer Technik geritten werden. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, die Strecke im Vorfeld gedanklich durchzugehen und beim Reiten stets auf die korrekte Linie zu achten.
- Angst vor Hindernissen: Viele Reiter haben eine gewisse Scheu vor bestimmten Trail-Hindernissen, was zu nervösen Reaktionen führt. Diese Unsicherheit beeinträchtigt sowohl das Vertrauen zwischen Reiter und Pferd als auch die präzise Ausführung. Schrittweises Heranführen an schwierige Hindernisse sowie gezieltes Vertrauensaufbau-Training kann helfen, die Angst zu überwinden und das Selbstvertrauen zu stärken.
- Unruhige Zügelführung: Eine unruhige Zügelführung, vor allem in den höheren Klassen, kann das Pferd verunsichern und seine Leistung negativ beeinflussen. Besonders in der einhändigen Zügelführung ist Präzision gefragt. Ein gezieltes Training, das auf eine ruhige, gleichmäßige Handhabung der Zügel abzielt, hilft, das Pferd nicht unnötig zu stören und gleichzeitig die Kontrolle zu bewahren.
Mit einem durchdachten Trainingsplan und viel Geduld lassen sich diese Fehler systematisch beheben. Es geht nicht nur darum, Fehler zu erkennen, sondern auch die richtigen Lösungen zu finden, um die Performance kontinuierlich zu verbessern.
Working Equitation für Freizeitreiter – Auch ohne Turnier anwendbar?
Die Prinzipien der Working Equitation lassen sich hervorragend in den Alltag integrieren – auch ohne Turnierambitionen. Praxisnahe Anwendungen für Freizeitreiter:- Gelassenheitstraining: Alltagstauglichkeit durch Hindernisarbeit fördern.
- Sitz- und Hilfenschulung: Feine Hilfen durch Arbeiten an Dressurlektionen verbessern.
- Trail-Elemente: Brücken, Tore oder Slalom verbessern Geschicklichkeit.