Grundlagen des Polosports
Der Polosport findet nicht nur auf dem Rasen statt. Er kann in drei verschiedenen Varianten, die sich in Spieltaktik und Mannschaftszusammensetzung unterscheiden, gespielt werden: Beach Polo, Arena Polo und Schnee Polo. Hier wird jeweils auf Sand, in der Arena oder auf Schnee gespielt. Ziel des Spiels ist es, einen Ball mithilfe eines Holzschlägers so oft wie möglich in das gegnerische Tor zu befördern.
Bei einem Polospiel treten zwei Mannschaften auf einem 275 x 180 Meter großen Spielfeld gegeneinander an. Eine Mannschaft besteht in der Regel aus jeweils vier, auf Pferden reitenden Spielern. Jeder Spieler wird beim Polo in eine Leistungsklasse eingeteilt, das sogenannte Handicap. Dieses reicht von -2 (Low Goal) bis hin zu +10 (High Goal). Zählt man die jeweiligen Handicaps der Spieler zusammen, ergibt dies das Gesamt-Handicap einer Mannschaft. Wenn Mannschaften mit unterschiedlichen Handicaps gegeneinander antreten, erhält die Mannschaft mit dem niedrigeren Handicap einen Tore-Vorsprung.
Jeder Spieler ist für eine Aufgabe verantwortlich: Der 1. Spieler ist für den Angriff verantwortlich, der 2. ist Mittelfeldspieler, Spieler Nummer 3 ist Kapitän und Spieler 4 ist für die Verteidigung zuständig. Ein Polospiel besteht aus mindestens vier und maximal acht Chukkas. Chukkas sind die einzelnen Spielzeiten im Polo. Ein Chukka beträgt dabei 7 ½ Minuten, die Pausen zwischen den Spielabschnitten betragen ca. 5 Minuten.
Wie viel kostet ein Polopferd?
Der Preis eines Polopferdes ist abhängig von Alter, Abstammung, Qualität und bisheriger Leistung des Pferdes. Der durchschnittliche Preis für ein Polopferd im ehorses Pferdemarkt liegt zwischen 5.000€ und 20.000€.
Polo Regeln
Das umfangreiche Regelwerk dient vor allem dem Schutz und der Sicherheit der Pferde und der Spieler. Geht beispielsweise eine Bandage während des Spiels auf, wird das Spiel direkt angehalten.
- Right of Way: Die wichtigste und grundlegendste Regel ist das Wegerecht. Dies besagt, dass ein Spieler nicht von anderen Spielern gekreuzt oder behindert werden darf, wenn er der Fluglinie des von ihm geschlagenen Spielballes folgt. Er darf ausschließlich abgeritten oder gestickt werden.
- Seitenwechsel nach einem Tor: Diese Regel besagt, dass die Mannschaften nach jedem erzielten Tor die Seiten wechseln müssen, um gegebenenfalls unfairen Umständen, wie beispielsweise blendendem Sonnenlicht, zu entgehen.
- Hooken: Spieler dürfen sich mit dem Stickhaken gegenseitig beim Schlagen stören. Dabei versucht der angreifende Spieler, durch Behindern mit dem eigenen Stick, den Schlag des anderen zu unterbinden. Das Hooken ist allerdings nur bis zur Höhe des Pferderückens erlaubt. Ein Hooken darüber ist strengstens untersagt.
- Abreiten: Beim Abreiten hindern sich die Spieler beim Schlagen, indem sie sich abdrängen. Der Winkel beim Zusammenprall darf jedoch nur so groß sein, dass sich die Spieler nicht gegenseitig verletzen können.
- Foul: Wird eine dieser Regeln missachtet, nennt man das ein Foul. Wird ein Spieler gefoult, darf die behinderte Mannschaft von der Stelle aus einen Strafschlag (Penalty) ausführen. Ähnlich wie beim Fußball können Spieler für ein Foulspiel verwarnt oder gar vom Spiel ausgeschlossen werden.
Eine weitere Regel ist, dass ein Pferd niemals zwei Chukkas hintereinander geritten werden darf, damit es nicht zu müde wird. Das bedeutet, dass eine Mannschaft je Spieler mindestens zwei Pferde mitbringen muss, zwischen denen während des Spiels rotiert werden kann.

Die Spieler dürfen sich gegenseitig mit dem Stickhaken beim Schlagen behindern.
Was hat Ralph Lauren mit dem Polosport zu tun?
Ralph Lauren hat das Klischee des Polosports elitär und kostspielig für seine Modemarke genutzt. Er selbst hat jedoch nie Polo gespielt.
Die wichtigsten Schlagtechniken
Um den Ball mit dem Schläger zu befördern, gibt es vier Grundschläge:
- Offside: Der Ball wird auf der schlägerführenden, also der rechten Seite des Pferdes geschlagen. Geschieht dies in einer Vorwärtsbewegung, nennt man ihn offside forehand. Den Rückwärts-Schlag nennt man offside backhand.
- Nearside: So nennt man einen Schlag auf der linken Seite des Pferdes. Auch er kann als nearside forehand oder nearside backhand ausgeführt werden.
- Under the neck: Müssen die Spieler den Ball unter dem Hals des Pferdes schlagen nennt man dies “under the neck”
- Round the tail: Bei diesem Schlag wird der Ball, auf beinahe akrobatische Weise, hinter dem Pferd geschlagen.
Im Polo gibt es außerdem zwei Arten von Schwüngen mit dem Stick. Den “half swing” (halben Schwung) und den “full swing” (vollen Schwung). Die Schwungarten unterscheiden sich in der Bewegung des Sticks. Während der half swing lediglich eine sicher zu beherrschende Pendelbewegung des Sticks ist, führen die Spieler bei einem full swing eine Kreisbewegung mit ihrem Stick aus.
Die Polopferde
Das südamerikanische Land ist das Hauptzuchtgebiet der Polopferde. Dieses ist maßgeblich für die Entstehung und Zucht der argentinischen Poloponys, der am weitesten verbreiteten Rasse im Polosport verantwortlich. Speziell gezüchtet durch die Kreuzung von englischen Vollblütern und Criollos, einer südamerikanischen Warmblutrasse, ist das Pony perfekt für den harten Polosport geeignet. In Deutschland kommt aber auch häufig das Deutsche Polopferd zum Einsatz, das seit 2000 als Rasse anerkannt ist, während in den USA verstärkt das Quarter Horse beim Polo zu sehen ist.
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Die Ausstattung beim Polo
Für den Reiter:
- Helm
- Gepolsterte Knieschoner aus Leder
- Handschuhe mit verstärktem Rücken
- Polostiefel aus hellem Leder
- Weiße Reithosen
- Gaucho Belts, Gürtel mit traditionellen argentinischen Webmustern
- Schläger (Stick)
- Holz- oder Kunststoffball mit einem Durchmesser von 7-8 cm
Für das Pferd:
- Bein- und Gelenkschutz
- Bandagen für den Schweif
- Vorderzeug
- Sattel-Übergurt
- Sattel
- Trense

Die Ausstattung soll sowohl Reiter als auch Pferd schützen.
Die Geschichte der Sportart Polo
Die besondere Mischung des Ballspielens und des Reitens macht den Polosport seit jeher so beliebt. Bereits 700 v. Chr. lassen sich die Ursprünge des Sports in Persien finden. Dort dienten regelmäßig zentrale Plätze der Großstädte als Spielflächen, wo die Sportart gespielt wurde und sich großer Beliebtheit erfreute. Während der islamischen Expansion wurde das Spiel insbesondere in Arabien und Indien beliebt. Jahrhunderte später waren es dann britische Kavallerie-Offiziere, die das Spiel in Indien kennenlernten und im 19. Jahrhundert mit nach England brachten. Heute wird Polo in Europa, den USA und in Südafrika, aber insbesondere auch in Argentinien gespielt.
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