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Leinsamen für Pferde – Das musst Du bei der Fütterung beachten

von Michelle Breitenfeld
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Viele Pferdebesitzer füttern ihren Pferden Leinsamen, da sie viele Vorteile mitbringen. Warum der Fütterungszusatz gut für unsere Vierbeiner ist, ob Du Leinsamen für Pferde kochen musst oder nicht und was für Fütterungsempfehlungen wir für Dich haben, erfährst Du in diesem Artikel.

Leinsamen für Pferde – Wirkung vom Superfood

Leinsamen sind nicht nur für Menschen gesund, sondern können auch als Zusatzfutter für Pferde verwendet werden. Denn die Samen haben einen hohen Anteil (über 50 Prozent) an ungesättigten Omega-3-Fettsäuren. Das hilft sowohl uns Menschen als auch unseren tierischen Freunden in puncto Gesundheit und baut Entzündungsprozesse im Körper ab. Außerdem sind in Leinsamen viel Eiweiß, Fol-, Nicotin- und Pantothensäure sowie Selen und diverse Vitamine enthalten.

Weiterhin hat die Fütterung von Leinsamen positive Auswirkungen auf den Verdauungstrakt des Pferde: Denn die Quellstoffe betragen bei den Samen rund 25 Prozent. Von diesen wiederum sind circa fünf Prozent natürliche Schleimstoffe, die zur Unterstützung der Magen- und Darmschleimhäute dienen. So lässt sich ein ein aufgeblähter Bauch, wenn Dein Liebling zum Beispiel zu lange auf der Wiese war und dort Schmutz mitgefressen hat, schnell wieder regulieren. Deshalb eignen sich Leinsamen auch bestens, wenn Pferde Verdauungsprobleme, Durchfall, Kotwasser oder leichte Koliken haben.

Darüber hinaus werden Leinsamen oftmals beim Fellwechsel von Pferden gefüttert, da sie den Wechsel unterstützen und die Vierbeiner dadurch ein schöneres Fell bekommen.

Was bewirken Leinsamen beim Pferd?

Leinsamen haben einen hohen Anteil (über 50 Prozent) an ungesättigten Omega-3-Fettsäuren. Das hilft in puncto Gesundheit und baut Entzündungsprozesse im Pferdekörper ab.

Zubereitung von Leinsamen – Kochen oder nicht kochen?

Auch wenn die Leinsamen als wahres Superfood gelten, ist bei der Zubereitung Obacht geboten. Grund dafür sind sogenannte cyanogene Glukoside, bei deren Verarbeitung im Körper Blausäure freigesetzt wird, die als giftig gilt. Jedoch musst Du an diesem Punkt wissen, dass diese Gifte nur freigesetzt werden, wenn besondere Enzyme vorhanden sind, die die Pflanzensamen mitliefern. Die Enzyme wiederum werden aber nur unter einem bestimmten pH-Wert aktiviert. Die Magensäure von Pferden verhindert diese Aktivierung der Enzyme und folglich auch die Freisetzung der Blausäuren.

Wir empfehlen daher, die Leinsamen nach Möglichkeit über Nacht aufquellen zu lassen, damit die Vierbeiner die Samen besser verarbeiten können. Im Idealfall solltest Du das Superfood morgens verfüttern, damit sie tagsüber gut verarbeitet werden können. Du kannst die Leinsamen beispielsweise mit in die morgendliche Haferportion mischen.

Ist Dir das Aufquellenlassen zu unsicher, kannst Du die Blausäure durch Abkochen der Leinsamen komplett vernichten, denn die Säure ist wasserlöslich und verdampft während einer Kochdauer von ungefähr 15 Minuten. Doch mit dem Erhitzen sind auch Nachteile verbunden, denn dabei wird ein hoher Anteil von Vitaminen und Fettsäuren zerstört und es können Zwischenprodukte entstehen, die der Gesundheit des Pferdes schaden können.

Darüber hinaus ist es empfehlenswert, Leinsamen nur temporär zu füttern, beispielsweise während des Fellwechsels oder wenn Dein Pferde Verdauungsprobleme hat.

Geschrotete vs. ganze Leinsamen – Was ist besser für Pferde?

Leinsamen können sowohl geschrotet als auch ganz verfüttert werden. Doch welche Variante ist besser für Pferde? Die Entscheidung hängt von mehreren Faktoren wie Verdaulichkeit und Nährstoffverfügbarkeit ab.

Ganze Leinsamen haben den Vorteil, dass sie länger haltbar sind, da die Schale die wertvollen Fettsäuren vor Oxidation schützt. Allerdings sind sie für Pferde schwerer verdaulich, da die harte Schale die Nährstoffaufnahme einschränken kann.

Geschrotete Leinsamen sind besser verdaulich und geben ihre gesunden Fettsäuren sowie Schleimstoffe leichter frei. Allerdings sollten sie nur frisch zubereitet werden, da sie schnell ranzig werden und dadurch ungesund für das Pferd sein können.

Wie füttert man Pferden Leinsamen?

Wir empfehlen , die Leinsamen nach Möglichkeit über Nacht aufquellen zu lassen, damit die Vierbeiner die Samen besser verarbeiten können.

Leinsamen für Pferde kaufen – Fütterungsempfehlungen

Alternativ lässt sich das Superfood auch durch Müsli gut zufüttern, das aus frisch gepressten Leinsamen besteht. Dabei handelt es sich meist um sogenannte Leinkuchen in Form von Pellets, die problemlos und individuell gefüttert werden können.

Eine weitere Möglichkeit, Deinem Pferd gesunde Leinsamen zu verabreichen, ist Leinöl. Dieses wird meist aus einer kaltgepressten Leinsaat herstellt und wirkt sich oftmals gut aus den Stoffwechsel sowie auf die Haut und das Fell des Pferdes aus. Auch die Verdauung wird durch Leinöl positiv beeinflusst.

Alternative Saaten – Gibt es sinnvolle Ersatzprodukte für Leinsamen?

Wer nach Alternativen zu Leinsamen sucht, kann auf verschiedene andere Saaten mit ähnlichen Eigenschaften zurückgreifen.

  • Chiasamen: Enthalten ebenfalls Schleimstoffe und Omega-3-Fettsäuren, sind aber teurer als Leinsamen.
  • Flohsamenschalen: Besonders wirksam bei Verdauungsproblemen und der Ausscheidung von Sand aus dem Darm.
  • Hanföl oder Hanfsamen: Bieten wertvolle Fettsäuren, jedoch ohne die schleimbildende Wirkung von Leinsamen.
  • Sonnenblumenkerne: Enthalten gesunde Fette, aber weniger Omega-3 als Leinsamen.

Welche Alternative am besten geeignet ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen des Pferdes ab. Leinsamen bieten eine einzigartige Kombination von Nährstoffen, doch in bestimmten Fällen kann eine andere Saat eine sinnvolle Ergänzung oder sogar ein Ersatz sein.

Wie viele Leinsamen pro Tag beim Pferd?

Wir empfehlen, nicht mehr als 50 bis 100 Gramm pro Tag und Großpferd zu füttern.

Gelber Leinsamen für Pferde – Unterschiede und Vorteile

Gelber Leinsamen ist eine weniger bekannte, aber interessante Alternative zum klassischen braunen Leinsamen. Die Unterschiede liegen vor allem in der Zusammensetzung und Verträglichkeit.

Der größte Vorteil des gelben Leinsamens besteht darin, dass er von Natur aus einen geringeren Gehalt an Blausäurevorstufen hat. Dadurch entfällt das übliche Erhitzen vor der Fütterung, was die Zubereitung erleichtert. Außerdem enthält er oft höhere Anteile an Omega-3-Fettsäuren, die für Haut, Fell und den allgemeinen Stoffwechsel wichtig sind.

Ein weiterer Pluspunkt ist die mildere Wirkung auf den Verdauungstrakt, weshalb gelber Leinsamen gerade für Pferde mit empfindlichem Magen oder Darm eine gute Alternative darstellt.

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