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P.R.E. (Pura Raza Española)

von Cora Steinkamp
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Das Pura Raza Española (Deutsch: Reine Spanische Rasse), oder auch kurz P.R.E. stammt aus Spanien und gehört zu den ältesten Pferderassen Europas. Die Rasse ist weltweit für ihr elegantes Aussehen, ihr besonderses, augeglichenes Temperament und ihre vielen Einsatzgebiete bekannt. Alles über das P.R.E. und ihr Aussehen, den Charakter und ihre Einsatzmöglichkeiten erfährst Du in diesem Beitrag.

Zuchtgeschichte des P.R.E.

Das P.R.E. (Pura Raza Española) gehört zu den spanischen Pferden, welches zu Beginn der Zuchtgeschichte durch das Einkreuzen von Englischen Vollblütern und Arabern veredelt wurde. Die Pferde wurden sowohl vor dem Wagen als auch im Krieg eingesetzt. Als Kriegspferd lösten sie damals die schweren Pferde (oftmals Kaltblüter) ab, da sie deutlich wendiger und schneller waren.

Im Jahr 1476 begann die Zuchtgeschichte der Cartujanos, eine spezielle Linie dieser Pferde, bei den Karthäusermönchen. Diese setzten die Reinzucht fort, auch entgegen dem Befehl von Napoleon, der darauf bestand, dass die edlen Tiere mit schwereren und größeren Rassen gekreuzt werden sollten. Die Mönche blieben stur, retteten die Rasse und letztendlich ist es ihnen zu verdanken, dass das P.R.E. Pferd heute noch in seiner Form existiert. Die Cartujanos galten als die wertvollste Linie.
Obwohl diese Linie aus reinen P.R.E. Pferden besteht, gibt es heute dennoch Typenunterschiede. Der Cartujano ist dem schweren Barocktyp zuzuordnen, während andere Züchter sich mittlerweile auf die Züchtung von leichteren und moderneren Sportpferden konzentrieren.

1835 kam es zu einer Verstaatlichung der kirchlichen Güter in Spanien. Die Kartäusermönche mussten ihre Zucht aufgeben und verkauften ihre Pferde an die Familie Zapata. 1854 wurde diese Zucht an Vincente Romero übergeben und 1897 teilweise an Romero Benitez verkauft. 1911 wurde die Zucht von Vincente Romero vollständig aufgelöst und verschiedene Teile der Linie gingen an Privatzüchter und kurz darauf an staatliche Gestüte.

Um den Ursprungstyp der Rasse zu erhalten, wurde im Jahr 1972 die Asociación Nacional de Criadores de Caballos de Pura Raza Española (ANCCE) gegründet. Sie legt die Zucht- Regelungen und Kriterien für die P.R.E. Pferde fest, um Abweichungen des Ursprungstyps zu verhindern. 

Wie groß wird ein P.R.E?

Im Durchschnitt erreicht die Rasse ein Stockmaß von 150 - 165 cm.

Aussehen (Exterieur) des P.R.E.

Die Stuten der P.R.E. erreichen ein Stockmaß von 152 cm bis 170 cm im Alter von drei Jahren. Etwas größer werden die Hengste mit 154 cm bis 172 cm. Der Körperbau ist kräftig und kompakt: Er zeichnet sich durch eine breite Brust und einen ausgeprägten, starken Rücken aus mit einer leicht abfallenden Kruppe. Wie der Rücken, so ist auch der Hals und die Brust gut bemuskelt. Der Kopf hat eine edle Form mit einer geraden bis leicht nach außen gewölbten (konvexen) Nasenlinie. Die großen, dunklen Augen spiegeln das sanfte Wesen des P.R.E. Pferdes wieder.

Schweif und Mähne sind bei der Rasse lang und dicht. Der Schweifansatz ist aufgrund der abfallenden Kruppe tiefer angesetzt.

Hinsichtlich der Fellfarben sind vor allem Schimmel, sowie Rappen, Braune und Falben vertreten. Schecken gibt es unter den P.R.E. nicht.

Impressionen der Pferderasse

PRE Schimmel galoppiert über Wiese
P.R.E. Pferd
Spanische Pferde: P.R.E. im Portrait

Wie viel kostet ein P.R.E.?

Der Preis für ein P.R.E. liegt im ehorses Pferdemarkt zwischen 5.000€ und 40.000€. Abhängig ist der Preis von verschiedenen Faktoren, wie der Abstammung, dem Ausbildungsstand und dem Alter.

Interieur (Charakter) des P.R.E.

Pura Raza Españolas zeichnen sich charakterlich durch ein freundliches und ruhiges Wesen aus. Sie besitzen eine starke psychische Ausgeglichenheit und passen sich leicht an unterschiedliche Situationen an. Sie werden für ihre Kooperationsbereitschaft, Nervenstärke und Reaktionsbereitschaft besonders geschätzt. Unter dem Sattel zeigen sie sich gehorsam und bilden leicht eine Einheit mit ihren Reitern. Die sensiblen Pferde sind sehr menschenbezogen und zeigen sich bei der Arbeit motiviert und lernwillig. Darüber hinaus wird der Rasse Intelligenz und Fügsamkeit nachgesagt – Eigenschaften, die sie zu idealen Partnern für den Sport machen.

Aufgrund ihrer Sensibilität und Feinfühligkeit erfordern sie jedoch auch einen ruhigen und verständnisvollen Umgang – bestenfalls durch einen erfahrenen Reiter.

Welche Lebenserwartung hat ein P.R.E.?

Das Alter, welches ein P.R.E. erreicht, liegt zwischen 25 und 30 Jahren.

Disziplinen und Einsatzgebiete

Das P.R.E. Pferd ist für viele Disziplinen aufgrund ihres starken Körperbaus und ihres ausgeglichenen Charakters geeignet. 

Ihre ausdrucksvollen Gänge machen sie zu einer optimalen Rasse für die Dressur bis hin zur hohen Schule. Durch ihr ruhiges inneres Wesen und ihren starken Ausdruck werden sie gerne für das Showreiten eingesetzt, bei denen sie eine Vielzahl von Zuschauern begeistern können. Zudem sind sie für den Fahr- und Springsport geeignet oder für die Arbeit mit Rindern.

Durch ihre hohe Lernbereitschaft und ihren harmonischen Körperbau verfügen sie über die besten Voraussetzungen, um in der Working Equitation, der Doma Vaquera ausgebildet zu werden – die traditionelle Reitweise der spanischen Rinderhirten. Bei dieser schwierigen Kunst wird zwischen einer starken Versammlung im Vollsitz und dem leichten Sitz gewechselt. Typisch für die Doma Vaquera ist außerdem die „Garrocha“, eine Art Lanze, die beim Reiten eingesetzt wird.

Für jene, die keine spezielle Disziplin anstreben, ist das P.R.E. aber auch perfekt als Freizeitpferd geeignet. .

Was ist der Unterschied zwischen einem Andalusier und einem P.R.E.?

P.R.E. verfügen über vollständige Papiere, aus denen abgelesen werden kann, dass sie reinrassige, spanische Pferde sind. Der Andalusier, der zwar ebenfalls eine spanische Abstammung vorweisen kann, besitzt keine Papiere. Dies liegt daran, dass beispielsweise Eines der Elterntiere nicht gekört ist bzw. nicht dem Zuchtverband angehört.

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Die Gangarten des P.R.E.

Das Bewegungsmuster des P.R.E. zeichnet sich durch Harmonie aus. Die Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp sind raumgreifend, taktrein und elastisch mit einer deutlichen Knieaktion und einer gut unterfußenden Hinterhand. Pura Raza Españolas besitzen eine ausgeprägte Versammlungsfähigkeit und sind aufgrund ihres weichen Mauls leichtführig. Ihre Bewegungen sind sehr bequem für den Reiter. 

Welches Gewicht hat ein P.R.E?

Das P.R.E. wiegt zwischen 400 kg und 550 kg.

Fütterung und Haltung der Pferderasse

Die Rasse des P.R.E. hat keine besonderen Ansprüche, was die Haltung angeht. Sie brauchen viel Bewegung über den Tag hinweg, weshalb sie entsprechend viel Platz benötigen. Eine Offenstallhaltung eignet sich perfekt für das P.R.E, auch weil sie durch ihr dichtes Fell den verschiedenen Wetterbedingungen gut standhalten können. Ausreichend Kontakt zu Artgenossen sollte ebenfalls gegeben sein.

Bei der Fütterung sollte Raufutter den Hauptbestandteil der Nahrung ausmachen. Durch ihr Leben in kargen Umgebungen in der Vergangenheit entwickelten sie sich zu einer leichtfuttrigen Rasse, weshalb auf eine passende Nahrungszufuhr geachtet werden muss.
Kraftfutter und Mineralfutter müssen nur bei Bedarf gefüttert werden. Besonders bei dem Einsatz von Kraftfutter muss auf eine passende Menge hinsichtlich des Energieverbrauchs des Pferdes geachtet werden.

Weitere Informationen zur Fütterung und Haltung von Pferden findest Du hier: Fütterung & Haltung

Ist ein P.R.E. für Anfänger geeignet?

Das P.R.E. kann für Anfänger geeignet sein, da sie einen ausgeglichenen Charakter haben und sich motiviert in der Arbeit zeigen. Manchmal kann ihr starkes Temperament und ihre Sensibilität jedoch eine Schwierigkeit für unerfahrene Reiter darstellen.

Erbkrankheiten des P.R.E.

Beim P.R.E. sind keine rassetypischen Krankheiten bekannt. Grundsätzlich lässt sich diese Rasse als robust einstufen. Ein wenig mehr Aufmerksamkeit sollte jedoch den Hufen geschenkt werden. Diese sind kleiner und meist deutlich steiler, als man es von anderen Warmblutrassen gewohnt ist. Dies muss von dem Hufschmied berücksichtigt werden.

Eine häufigere Erkrankung, die bei P.R.E. Pferden auftreten kann, ist die Hufrehe, eine Entzündung der Huflederhaut. Auch Erkrankungen des Bewegungsapparates können auftreten, wenn das Pferd falsch bewegt wird oder sehr hohe Leistungen über einen langen Zeitraum erbringen muss. Regelmäßige Kontrollen vom Tierarzt und eine artgerechte Haltung, Fütterung und Bewegung können das Risiko für Erkrankungen deutlich verringern.

Ist ein P.R.E. ein Gewichtsträger?

Das P.R.E. zählt nicht zu den üblichen starken Gewichtsträgern. Ist das Pferd jedoch gut trainiert und in einer guten körperlichen Verfassung, kann das P.R.E. durchaus zu den Gewichtsträgern gezählt werden.

P.R.E. im Video

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